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Lipödem: Chronische Fettverteilungsstörung

Credit: Stocksy

Das Lipödem beschreibt eine chronische Fettverteilungsstörung des Körpers. Es ist nicht nur eine äußert schmerzhafte Krankheit, sondern belastet die Patienten auch physisch, da sich die Optik des Körpers verändert. 

Was ist ein Lipödem?

Der Begriff kommt aus dem lateinischen und setzt sich aus den Wörtern lipos für „Fett“ und oidema für „Schwellung“ zusammen. Da die Krankheit meist den Unterkörper befällt, spricht man umgangssprachlich auch oft vom Reiterhosensyndrom. Die genaue Ursachen sind bislang noch unerforscht. Da die Krankheit aber fast ausschließlich bei Frauen auftritt, geht man davon aus, dass hormonelle Schäden dafür verantwortlich sind. Meist treten die Symptome nach der Pubertät, nach der Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auf. Bei den wenigen Männern, die unter einem Lipödem leiden, sind Leberschäden oder schwere Hormonbehandlungen die Ursache. Auch eine genetisch bedingte Ausprägung wird nicht ausgeschlossen. 

Symptome

Die Symptome können von Patient zu Patient unterschiedlich sein. Da allerdings in den meisten Fällen die Beine betroffen sind, lässt sich das Lipödem an der starken Disproportion von Unter- und Oberkörper erkennen. Je nach Ausprägung und Stadium kann es aufgrund des hohen Volumenzuwachses der Beine auch zur Beeinträchtigung beim Gehen kommen. Blutergüsse nach bereits leichten Stößen und Berührungen können ebenso ein Indiz sein, wie starke Spannungsgefühle, Cellulite- und Knötchenbildung auf der Haut. 

Die verschiedenen Stadien und Typen eines Lipödems 

Ein Lipödem kann man in drei Stadien unterteilen. Man geht davon aus, dass es sich im Laufe der Jahre ohne Behandlung immer stärker ausprägt. In der ersten Phase ist das Unterhautfettgewebe zwar verdickt, aber die Hautoberfläche immer noch glatt. Im weiteren Verlauf bilden sich Unebenheiten auf der Haut, wie starke Cellulite. In Stadium drei verdickt sich das Gewebe so stark, dass sich Fettlappen auf dem Körper bilden und Knoten entstehen. Patienten verspüren sogar beim Sitzen und Gehen starke Schmerzen. Obwohl das Lipödem meistens an den Beinen auftritt, gibt es auch hier Unterschiede. Es kann entweder nur die Hüfte betroffen sein, bei Typ 2 zusätzlich noch die Oberschenkel und bei Typ 3 sind auch die Unterschenkel befallen. Andere Arten sind das Befallen der Arme oder der Unterschenkel alleine. 

Therapiemöglichkeiten

Die Fettgewebszellen, welche sich bei einem Lipödem an den Extremitäten bilden, sind nicht etwa wie bei Übergewicht eine Art Reservefett, welches sich mit Hilfe von Sport und gesunder Ernährung zurückbildet. Die Fettzellen sind anders ausgebildet und können deshalb nur speziell therapiert werden. Das Lipödem darf nicht mit Adipositas verwechselt werden, allerdings leiden Betroffene oft unter Übergewicht. Chronische Erkrankungen sind nicht heilbar, aber es gibt spezielle Theraphiemöglichkeiten, die bei den Schmerzen und einer schnelleren Vermehrung der Fettzellen helfen kann. Nicht operative Entstauungsbehandlungen, wie die Lymphdrainage helfen bei der Verminderung der im Gewebe abgelagerten Flüssigkeit. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen kann zusätzlichen Therapieerflog bringen, die Beine bestmöglich ödemfrei halten und den Betroffenen die Schmerzen nehmen. Wichtig ist, dass die Kompressionstheraphie und die Lymphdrainage lebenslang und regelmäßig durchgeführt werden, damit keine Nachbildungen und Rückschläge entstehen. Bei besonders fortschreitendem Lipödem kann auch eine operative Therapie zum Einsatz kommen. Unter der Tumeszenz-Lokalanästhesie und mittels Mikrokanülen kann die Liposuktion große Erfolge bringen. Die vibrierenden Kanülen sind mit einer Betäubungslösung gefüllt, dringen in die Haut ein und saugen das Fett zwischen dem Bindegewebe ab, ohne dabei umliegende Nerven und Gefäße zu beschädigen und Schnittstellen auf der Haut zu hinterlassen. 

Von:
Online Redaktion
6. Februar 2021