Jetzt Flow Kit bestellen!
Body & Mind

Die Rolle hormonell aktiver Inhaltsstoffe in der Kosmetik

Credit: Pexels

Hormonell aktive Stoffe, auch als endokrine Disruptoren bezeichnet, sind Chemikalien, die in der Lage sind, das endokrine System des menschlichen Körpers zu beeinflussen. Dieses System steuert die Freisetzung von Hormonen, die eine wichtige Rolle bei der Regulation verschiedener Körperfunktionen spielen. Aufgrund dieser möglichen Beeinflussung sind bestimmte Inhaltsstoffe immer wieder Gegenstand von Kritik, denn es bestehen Bedenken bezüglich ihrer gesundheitlichen Auswirkungen. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Die häufigsten hormonell aktiven Inhaltsstoffe

Parabene

Parabene werden häufig als Konservierungsmittel in Hautpflegeprodukten, Shampoos und anderen kosmetischen Produkten verwendet. Sie werden mit hormonellen Störungen in Verbindung gebracht, da sie eine östrogenähnliche Aktivität haben können. Dies könnte möglicherweise Auswirkungen auf das Hormonsystem und die Fortpflanzung haben. Zu den Parabenen, die im Verdacht stehen, endokrine Disruptoren zu sein, gehören gehören Methylparaben, Ethylparaben, Propylparaben und Butylparaben.

Phthalate

Phtalate finden sich oft als Weichmacher in Kunststoffverpackungen und manchmal auch in Duftstoffen in Kosmetika wie Nagellack oder Haarpflegeprodukten. Einige Phthalate werden mit Störungen im Fortpflanzungssystem in Verbindung gebracht und könnten auch hormonelle Veränderungen verursachen. Besonders während der Schwangerschaft könnten diese Stoffe Risiken für die Entwicklung des Fötus darstellen. Bestimmte Phthalate, wie DEHP (Diethylhexylphthalat), DBP (Dibutylphthalat) und BBP (Benzylbutylphthalat) wurden in einigen Regionen aufgrund ihrer möglichen endokrinen Disruptor-Eigenschaften und anderer potenzieller Gesundheitsrisiken bereits in Kinderspielzeug verboten oder eingeschränkt.

Triclosan

Triclosan ist ein antibakterieller Wirkstoff, der in einigen Seifen und Hautpflegeprodukten enthalten ist. Er wurde mit möglichen hormonellen Störungen in Verbindung gebracht und es gibt Bedenken hinsichtlich seiner langfristigen Verwendung und der Entstehung von resistenten Bakterienstämmen.

UV-Filter

Einige Sonnenschutzmittel enthalten chemische UV-Filter wie Oxybenzon und Octinoxatdie als endokrine Disruptoren wirken können. Einige Benzophenone wurden mit möglichen hormonellen Störungen in Verbindung gebracht und könnten in hohen Konzentrationen phototoxisch sein, insbesondere wenn sie auf der Haut belichtet werden.

Ethoxylated Substanzen

Dazu gehören Ethylenoxid-Abkömmlinge wie PEG (Polyethylenglykol) und bestimmte Emulgatoren, die in Cremes und Lotionen enthalten sein können. Einige dieser Substanzen, wie PEG (Polyethylenglykol), könnten Kontaminationen enthalten, die während des Herstellungsprozesses entstehen, und es gibt Bedenken bezüglich ihrer potenziellen Giftigkeit.

Welche Nebenwirkungen haben hormonell aktive Stoffe?

Die langfristige Exposition gegenüber endokrinen Disruptoren in Kosmetika und anderen Produkten ist ein Bereich, der weiterhin intensiv erforscht wird, und die genauen Auswirkungen können je nach Substanz, Expositionsgrad, individueller Empfindlichkeit und anderen Faktoren variieren. Dennoch haben einige Studien und Forschungsergebnisse mögliche Auswirkungen auf den menschlichen Körper identifiziert:

  • Hormonelle Störungen: Endokrine Disruptoren können die normale Funktion des Hormonsystems stören, indem sie die Produktion, Freisetzung, den Transport, das Stoffwechseln oder die Elimination von Hormonen beeinflussen. Dies könnte zu hormonellen Ungleichgewichten führen.
  • Fortpflanzungssystem: Einige endokrine Disruptoren werden mit Störungen im Fortpflanzungssystem in Verbindung gebracht. Dies könnte Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit, die Entwicklung der Fortpflanzungsorgane und den Menstruationszyklus haben.
  • Entwicklungsstörungen: Insbesondere während der Schwangerschaft kann die Exposition gegenüber endokrinen Disruptoren potenziell Entwicklungsstörungen beim Fötus verursachen.
  • Krebsrisiko: Es gibt auch einige Hinweise darauf, dass langfristige Exposition gegenüber bestimmten endokrinen Disruptoren mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Krebsarten verbunden sein könnte.
  • Stoffwechselstörungen: Einige Studien deuten darauf hin, dass endokrine Disruptoren mit Stoffwechselstörungen wie Fettleibigkeit und Diabetes in Verbindung stehen könnten.

Regulierung hormonell aktiver Inhaltsstoffe

Die Regulierung von Chemikalien kann von Land zu Land unterschiedlich sein und viele Länder und Regionen arbeiten daran, ihre Regulierungen basierend auf neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen zu aktualisieren. Organisationen wie die Europäische Union (EU) und die US-amerikanische Umweltschutzbehörde (EPA) etwa haben umfassende Regulierungssysteme für Chemikalien implementiert. Generell gibt es in vielen Ländern Bestrebungen, die Verwendung bestimmter endokriner Disruptoren in Kosmetika zu regulieren und einige Hersteller verwenden bereits alternative, als sicherer geltende Inhaltsstoffe. Allerdings sind nicht alle Produkte, die diese Inhaltsstoffe enthalten auch zwangsläufig gesundheitsschädlich. Die Konzentration und die Expositionsdauer spielen eine Rolle.

Auch interessant: Clean Beauty: Sinnvoll oder problematisch?

Von:
Online Redaktion
23. November 2023