Zu den vielen alternativen Heilmethoden, die in den letzten Jahren einen großen Erfolg verbuchen konnten, zählt auch die Akupressur. Die Druckpunktmassage soll vor allem jenen helfen, die an Verspannungen, Kopf- und Rückenschmerzen sowie Stress und Schlafstörungen leiden. eternal beauty erklärt, wie Akupressur funktioniert und stellt zwei hilfreiche Tools für die Eigenanwendung für Zuhause vor.
Akupressur stimuliert Energiebahnen
Die Akupressur ist der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) zuzuschreiben und ist damit ein jahrtausendealtes Heilverfahren. Sie gilt als Vorgänger der Akupunktur, unterscheidet sich aber klar von dieser. Während bei der Akupunktur Nadeln zum Einsatz kommen, arbeitet Akupressur lediglich mit der Kraft der Fingerspitzen, die auf bestimmte Körperteile Druck ausüben oder diese kreisend massieren. Das Prinzip basiert bei der Akupressur also auf der gezielten Druckausübung auf Akupunkturpunkte, die sich auf den Energiebahnen (auch Meridianen genannt) befinden. Diese durchziehen laut TCM den gesamten Körper netzartig. Die Stimulation der Energiebahnen soll energetische Blockaden lösen, die Lebensenergie Qi stimulieren und somit die Selbstheilungskräfte zu aktivieren.
Heilverfahren bei physischen und psychischen Beschwerden
Ganz konkret heißt das, dass durch die Bearbeitung der Akupressurpunkte die Durchblutung angeregt wird, infolgedessen sich die Muskulatur entspannt und die entsprechende Körperstelle erwärmt. Dadurch sollen Stoffwechselprozesse in Schwung gebracht werden. Dieses Wirkungsprinzip findet bei unterschiedlichen körperlichen wie psychischen Beschwerden Anwendung: Es kommt bei Verspannungen, Migräne, Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Verdauungsproblemen, Suchterkrankungen, Zahnschmerzen, Stress und Angstzuständen zum Einsatz.
Wer mit Akupressur vorsichtig sein sollte
Akupressur ist eigentlich für jeden geeignet. Ist jedoch eine Körperstelle entzündet oder weist sie Operationsnarben auf, sollte diese keiner Akupressur unterzogen werden. Menschen mit schweren Herz-Kreislauferkrankungen sollten auf Akupressur verzichten und auch Schwangere sollten vorsichtig sein, da das die Druckmassage Wehen auslösen kann. Akupressur-Beginner sollten sich in die Hände eines erfahrenen Therapeuten begeben. Der kann Ihnen auch die zwei Herangehensweisen der Akupunktur erklären: Entweder Sie bearbeiten den Akupressurpunkt mit stetem Druck oder sie massieren die Stelle mit kreisenden Bewegungen. Im Uhrzeigersinn ausgeführt wirken diese anregend (Yang), entgegen des Uhrzeigersinns entfalten sie eine beruhigende Wirkung (Yin). Sobald man mit den spezifischen Akupressurpunkten und deren Wirkung vertraut ist, spricht nichts dagegen, die Druckmassage zuhause durchzuführen.
Akupressur für Zuhause: Legen Sie selbst Hand an
Zur Erleichterung der Akupressur für Zuhause gibt es Tools wie den Akupressurstab oder die Akupressurmatte (auch Yantramatte genannt). Akupressurstäbe sehen unspektakulär aus, sind aber deshalb empfehelnswert, da sie einfach und sehr gezielt eingesetzt werden können. Ihr abgerundeter kleiner Kopf dient dazu, den Akupressurpunkt bestmöglich zu treffen und perfekt Druck auszuüben. Akupressurmatten hingegen sind in der Regel Baumwollmatten, die mit 6000 bis 10.000 kleiner Plastiknadeln versehen sind. Sie werden oft in einem Set mit einem Akupunktur-Nackenkissen angeboten. Die Matte dient im Gegensatz zum Stab dazu, mehrere Akupunkturpunkte gleichzeitig zu stimulieren und soll bei einer Anwendung von zehn bis 30 Minuten für eine Tiefenentspannung des gesamten Körpers sorgen.
Hören Sie auf Ihren Körper
Rötungen, ein Kribbeln und Wärmegefühl sind normal nach der Anwendung. Doch hören Sie unbedingt auf Ihren Körper: Wenn Sie die Nadelmatte nach einer Eingewöhnungsphase immer noch als unangenehm oder sogar schmerzhaft empfinden, sollten Sie lieber Abstand davon halten. Trotz mangelnder Studienlage lässt der große Erfolg der Matten darauf schließen, dass sie den Körper positiv beeinflussen können – und den Geist entspannen.
Pia Scheiblhuber
12. August 2021