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Acht Pfade Yoga – die acht Stufen des Yogas nach Patanjali

Credit: Unsplash

Yoga hat eine Tradition, die bereits mehrere Jahrhunderte zurückliegt und verschiedenen Variationen des Sports umfasst. Zu dem Standardwerk des Yogas gehört eine Schrift, die ein indischer Gelehrter namens Patanjali verfasst hat und das 8-Pfade-Yoga beinhaltet. Hierbei handelt es sich um acht Stationen, die Sie in Ihrem Leben passieren müssen, um letztendlich die Erleuchtung erfahren zu können. 

Der achtgliedrige Pfad des Yogas

Hinter dem Yoga, so wie wir es heute kennen, steckt laut Patanjali viel mehr als man denkt. So geht es dabei nicht einfach nur um einige gemütliche Übungen und Atemtechniken, die Entspannung und ein besseres Körpergefühl mit sich bringen, sondern um verschiedene wichtige Schritte bis hin zur Erleuchtung. Diese Schritte gilt es zu erlernen und mit ihnen als Person zu wachsen, sodass  man zu einem besseren Menschen wird und eine magische Verbindung zwischen dem menschlichen Leben, dem Universum und der Welt entstehen kann. Dabei stellte er acht Punkte auf, die gemeinsam einen Pfad ergeben sollen. Dabei bestehen alle acht Glieder aus einer Reihe konkreter, praktischer und lebensnaher Vorgehens- sowie Verhaltensweisen. Wer sich an diese Angaben hält, wird auch zu einem besseren Yogi. Folgenden Ablauf durchläuft das Acht Pfade Yoga.

Yamas – der Umgang mit der Umwelt

Die erste Disziplin beim Acht Pfade Yoga ist Yama. Sie umfasst Regeln über das Verhalten gegenüber anderen. Dies ist wichtig, um vernünftig mit den anderen Wesen dieser Erde umzugehen und diese zu respektieren. Yama besteht aus den fünf Unterpunkten Ahimsa, Satya, Asteya, Brahmacharya und Aparigraha, welche allesamt in ihrer Erarbeitung schon sehr intensiv sind. In ihnen geht es unter anderem um Gerechtigkeit, Ehrlichkeit, Loyalität, Enthaltsamkeit und Zurückhaltung. 

Niyamas – der Umgang mit sich selbst

Wie auch schon Yama, gehört die zweite Disziplin Niyama zu den geistigen Regeln. Dabei bringt sie Aufgaben zur Selbstreflexion mit sich. Auch hier gibt es fünf Unterpunkte, an denen man sich orientiert. Diese heißen Saucha, Santosha, Tapas, Svadhyaya und Ishvara Pranidhana. Hier geht es um Reinheit des Körpers, Zufriedenheit mit dem eigenen Besitz, geistige Klarheit, Selbsterforschung und Selbstkritik, sowie Hingabe an Gott und die Schöpfung. 

Asanas – der Umgang mit dem Körper

In der dritten Disziplin geht es um die altbekannten Körperübungen des Yogas. Diese dienen unter anderem zur richtigen Hinsetzung im Meditationssitz und somit der Vorbereitung für die folgenden Stufen. Insgesamt gibt es über 800 Asanas, also Übungen, die sämtliche Bereiche des Körpers trainieren können. So wird der Körper durch sie gekräftigt und bekommt eine höhere Lebensenergie. In den Asanas soll man sich wohl fühlen und keinen Schmerz empfinden. 

Pranayama – der Umgang mit dem Atem

Ein wichtiger Teil des uns bekannten Yogas sind auch Atemübungen. Diese gehören nach Pantanjali zur vierten Disziplin. Dabei ist ein hohes Maß an Körperbeherrschung notwendig. Prana beschreibt hier die universelle Lebenskraft. Eine Ausdrucksform davon ist der Atem. Die Yogalehre geht davon aus, dass der Geist den Atem beeinflusst und umgekehrt. Die meisten Atemübungen bestehen aus vier Teilen: Ausatmen, Luftanhalten mit leeren Lungen, Einatmen und Luftanhalten mit gefüllten Lungen. So soll man möglichst viel Prana, also Lebensenergie, in den Körper leiten können.

Pratyahara – der Umgang mit den Sinnen 

Die fünfte Disziplin handelt von der Beherrschung der Sinneswahrnehmung. Hier wird die Verbindung des Geistes und der Sinne getrennt. Die eigenen Sinne ziehen sich von den Objekten zurück. So reagiert man nicht mehr auf äußere Reize und die Sinne können sich ganz aufs Innere fokussieren. Diese Disziplin zu erlernen kann manchmal länger dauern als Andere. 

Dharana – Konzentration

Die sechste Stufe ist eine Vorbereitung auf die wahre Meditation. Dharana bedeutet volle Konzentration. Sie richten Ihren gesamten Fokus auf ein bestimmtes Objekt und halten dabei Ihre Konzentration aufrecht. Das Ziel ist es, den Geist kontrollieren zu können, sowie geduldig mit sich selbst zu sein.

Dhyana – Meditation

Dhyana ist eine Disziplin der wahren, gedankenfreien Meditation. In diesem Zustand konzentrieren Sie sich tiefer auf das Innere und können das wahre Selbst beobachten, ohne Ihren Geist oder die Sinne zu beeinträchtigen. Um sich voll und ganz auf das Innere konzentrieren zu können, müssen Körper und Geist komplett still sein. 

Samadhi – das Höchste: die innere Freiheit 

An diesem Punkt ist die höchste Stufe der acht Pfade nach Pantanjali erreicht – Samadhi ist der Zustand der absoluten Glückseligkeit und des höheren Bewusstseins. Es beschreibt die tiefere Meditation, in der Ihr Geist vollständig mit einem Gegenstand verschmilzt. Sobald diese ultimative Stufe erreicht ist, entsteht ein Gefühl der vollkommenen Einheit. 

Von:
Online Redaktion
4. Januar 2024