Die Tage werden immer kürzer, und wir müssen uns daran gewöhnen, dass es mitten am Nachmittag schon richtig dunkel wird. Das kann sich nicht nur vorübergehend negativ auf die Stimmung auswirken, das kann auch langwierige psychische Tiefs mit sich ziehen. Es gibt aber ein paar Tipps und Tricks, um dem Winterblues zu entkommen – oder seinen Effekt zumindest so gering wie möglich zu halten.
Gehen Sie an die frische Luft
Wenn es draußen kalt und möglicherweise auch schon dunkel ist, geht wohl keiner gerne eine Runde spazieren. Doch Frischluft ist genau das, was Sie brauchen, wenn Sie sich in einem Stimmungstief befinden. Machen Sie einen morgendlichen Spaziergang zu Ihrem Ritual, auch wenn Sie nur um ein paar Häuserblöcke gehen. Wenn Sie sich draußen bewegen, werden Sie merken, dass Sie automatisch tiefer durchatmen. Frischluft hat auch noch diese Vorteile: Sie stärkt das Immunsystem, kurbelt die Sauerstoffversorgung von Gehirn und Muskeln an und steigert den Seratoningehalt im Blut, der stimmungsaufhellend wirkt. Wenn Sie den Spaziergang mit dem Partner oder mit Freunden unternehmen – umso besser. Gesellschaft tut beim Winterblues besonders gut. Und selbst am Nachmittag und Abend kann ein Spaziergang nun richtig romantisch sein, werden doch bald die Weihnachstlichter die Straßen erhellen.
Essen mit Nostalgiefaktor – aber gesund
Ganz klar, gutes Essen hebt die Stimmung. Vor allem, wenn es sich um comfy food handelt, also um Gerichte mit hohem sentimentalem Wert, die wir essen, um uns eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen. Das sind meist Gerichte, die wir in der Kindheit oft und gern gegessen haben. Oft sind diese Speisen fettreich oder stark zuckerhaltig. Doch comfy food geht auch gesund. Probieren Sie es zum Beispiel mal mit einem Chili sin carne oder einem Portobello Pilz-Burger mit frischem Vollkornbrötchen und selbstgemachter Guacamole. Wer schnell und einfach etwas kochen möchte, kann Kräuterrührei mit Feta und getrockneten Tomaten, nach Belieben auch mit Oliven, zubereiten. Dazu passt herzhaftes Schwarzbrot. Gesund, comfy und deftig schließen sich also nicht aus. Und natürlich ist auch ein Stück Schokolade erlaubt, vor allem mit hohem Kakaogehalt, die uns mit dem Glückshormon Serotonin versorgt.
Bringen Sie sich in Balance mit Lichttherapie
Im Winter fehlt uns Tageslicht, da es sehr früh dunkel wird. Dadurch sind wir sehr lang auf künstliche Belichtung angewiesen, was uns Energie raubt und uns unausgeglichener macht. Wir fühlen uns müde, da wir aufgrund des geringen Tageslichtes mehr Melatonin produzieren, und können uns weniger gut konzentrieren – eine saisonal-affektive Störung wie der Winterblues ist für viele vorprogrammiert. Eine Lichttherapie soll helfen, den Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen und den durcheinander geratenen Rhythmus zwischen Tag und Nacht wiederherzustellen. Wer sich einer Lichttherapie unterzieht, setzt sich täglich für ca. 30 Minuten vor eine Tageslichtlampe. Das ist eine intensive Lichtquelle mit 10.000 Lux. Der Nachteil: Tageslichtlampen können im Gegensatz zu echtem Sonnenlicht nicht die Vitamin D-Produktion anregen. Bevor Sie sich für eine Lichttherapie entscheiden, sollten Sie einen Arzt konsultieren. Menschen, die an Diabetes, grünem Star oder an einer bipolaren Störung leiden, sollten Abstand hiervon nehmen.
Aromatherapie und Bewegung gegen Winterblues
Auch mit einer Aromatherapie können Sie Winterblues vertreiben. Ätherische Öle haben einen nicht zu unterschätzenden Effekt auf unsere Stimmung. Je nach Bedürfnis können Sie zu zitrischen Ölen greifen, die die Konzentration positiv beeinflussen, oder zu stimmungsaufhellenden Ölen wie Neroli und Ylang Ylang. Bewegung kann auch die Stimmung aufhellen. Raffen Sie sich also dazu auf, Sport zu treiben, am besten mit Freunden, um dem Winterblues Einhalt zu gebieten.
Pia Scheiblhuber
10. November 2021