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Body & Mind

Tief durchatmen – für Körper und Psyche

Credit: Unsplash

In Stresssituationen hören wir oft aus unserem Umfeld den fast schon ermahnenden Ratschlag: „Erst einmal tief durchatmen“. Dass dieser Hinweis trotz seiner Banalität so wichtig ist, wird klar, sobald man sich etwas genauer mit der Atmung befasst. Denn eine tiefe Zwerchfellatmung beeinflusst Körper und Psyche tatsächlich auf eine positive Weise.

Verhindern Sie eine flache Atmung

Im Alltag ist die Atmung oft flach, unruhig und unregelmäßig. Das hängt u.a. damit zusammen, dass wir uns im Laufe der Zeit das intuitive In-den-Bauch-Atmen abgewöhnen. Enge Kleidung und das Bestreben, den Bauch so wenig wie möglich aus ästhetischen Gründen zu wölben, hindert einen an der Zwerchfell-Atmung, die Kinder ganz selbstverständlich ausführen. Die Folge dieser flachen Atmung: Der Austausch von Sauerstoff und Kohlenstoffdioxid über die Lungen und das Blut wird gedrosselt, ein Engegefühl im Körper macht sich schneller breit und die Gefühlswelt kann ebenfalls Schaden davontragen. Deshalb lohnt es sich, sich hin und wieder Zeit zu nehmen, um den Atem bewusst zu vertiefen.

Tiefe durchatmen für bessere Regeneration

Der Atem ist im Vergleich zum Rest des vegetativen Nervensystems steuerbar. Er fließt zwar automatisch, kann aber bewusst manipuliert werden. Wer Yoga praktiziert, weiß, wie wohltuend es ist, sich auf den Atem zu konzentrieren. In der Regel achten Sie bei vertiefenden Atemübungen darauf, doppelt so lange auszuatmen wie sie einatmen. So wird der Körper perfekt mit Sauerstoff versorgt und kommt zur Ruhe. Außerdem stellen solch tiefe Atemzüge wertvolle Regenerationspausen dar, aus denen Sie neue Energie schöpfen können: Der Zellstoffwechsel und die Durchblutung werden angekurbelt und die Organe stimuliert. Das entschleunigte Atmen kann selbst bei Herzschwäche oder Asthma hilfreich sein, da man die fünf- bis achtfache Menge an Sauerstoff aufnehmen kann.

Atmung ist Spiegel unserer Emotionen

Die Zwerchfellatmung, bei der sich sowohl Brustkorb als auch Bauchdecke wölben, dient auch sehr gut zum Stressabbau. Tendieren wir in Stress- und Angstzuständen zu einer hektischen Atmung, so kann eine bewusst gesteuerte Rückbesinnung auf eine tiefe Atmung Körper und Geist entlasten. Im Allgemeinen kann die Atmung als Spiegel der Emotionen angesehen werden. Sobald wir ein besonders starkes Gefühl erleben, sei es Schreck, Angst oder Sorgen diverser Art, verfallen wir in der Regel in eine hektische Atmung. In genau diesen Situationen lässt sich der Atem und somit der gesamte körperliche und seelische Zustand durch Atemübungen beeinflussen.

Atmen Sie doppelt so lange aus wie Sie einatmen

Atemübungen sind Achtsamkeitsübungen, die Sie in Ruhe ausführen sollten. Nach etwas Übung können Sie sie in bestimmten Situationen abrufen und somit Ihr Stresslevel senken. Achten Sie beim Ausführen der tiefen Atmung auf folgende Dinge:

  • 4 Sekunden tief über die Nase einatmen, sodass sich die Bacuhdecke sichtbar wölbt
  • Den Atem kurz anhalten
  • 8 Sekunden kontrolliert und ohne die Luft gezwungen rauszudrücken über den Mund ausatmen

Über das Einatmen über die Nase und das Ausatmen über den Mund gelingt die Zwerchfellatmung besonders gut. Zudem soll laut Studien durch die Einatmung über die Nase die Gehirnleistung gesteigert werden.

Breathwork: meditative Atemtechnik

Wer sich mehr mit der richtigen Atemtechnik beschäftigen möchte, sollte das sogenannte „Breathwork“ ausprobieren. Dabei handelt es sich um eine Art meditative Atemtechnik, die körperliche, seelische und emotionale Blockaden lösen soll.

Von:
Pia Scheiblhuber
17. Juni 2021