Immer häufiger begegnet Beauty Aficionados ein neuer Inhaltsstoff in Kosmetikprodukten, der den kuriosen Namen Squalan trägt. Der Wirkstoff wird als Allrounder in der Gesichtspflege angepriesen und soll die Haut besonders zart und geschmeidig machen. Aber was ist eigentlich Squalan? eternal beauty stellt den Trendinhaltsstoff vor.
Squalen oder Squalan?
- Körpereigenes Squalen: Squalen mit „e“ ist ein körpereigener Stoff, der von den Hautzellen produziert wird und etwa 15 Prozent des Talges der menschlichen Haut ausmacht. In der Hautbarriereschicht besteht seine Funktion darin, die Haut vor dem Austrocknen und dem Eindringen schädlicher Keime und Bakterien zu beschützen. Der Squalengehalt ist in der Haut von Neugeborenen noch besonders hoch, mit dem Alter nimmt die körpereigene Produktion des Stoffes jedoch ab — die Haut wird trockener und erschlafft zunehmends.
- Chemisches Squalan: Squalan, also mit „a“, ist die chemisch umgewandelte Version des Squalens. Dazu wird den Squalenmolekülen Wasserstoff zugefügt, was sie vor Oxidation schützt und für längere Haltbarkeit sorgt. Zudem lässt sich der Inhaltsstoff so besser verarbeiten und die Konsistenz ist weniger ölig. Es gibt unterschiedliche Quellen für Squalan. Sogenanntes Phytosqualan wird aus Pflanzen hergestellt, etwa Oliven, Zuckerrohr, Weizenkeimen oder der Avocado.
Squalan als kosmetischer Inhaltsstoff
Das hergestellte Squalan-Öl gibt es als kosmetischen Wirkstoff in purer Form oder als Zugabe in Cremes, Seren und Co. zu kaufen. In seiner puren Form ist es farb- und geruchlos und im Gegensatz zu herkömmlichen Ölen weniger fettig. Dadurch lässt sich das Öl auch pur auf die Haut auftragen, wo es problemlos einzieht. Ansonsten kann man es auch der Tages- oder Nachtcreme oder sogar Haarpflegeprodukten beimischen. Ein paar Tropfen des Öls wirken auch in den Spitzen trockener Haare Wunder.
So wirkt die Hero-Ingredient
- Antioxidativ: Squalan hindert die hauteigenen Lipide an der Oxidation und kann freie Radikale in Sauerstoff umwandeln. Das macht es zu einem wirksamen Antioxidans, das die Haut vor schädlichen Umwelteinflüssen schützt.
- Feuchtigkeitsspendend: Indem es die natürliche Schutzschicht unterstützt, verhindert Squalan, dass die Gesichtshaut austrocknet und macht sie auf diese Weise weicher und geschmeidiger. Diese Wirkung kann in Kombination mit Hyaluronsäure oder Glycerin noch geboostet werden.
- Verjüngend: Nicht nur durch seine antioxidative Wirkung gilt Squalan als Anti-Aging-Wirkstoff, auch seine Fähigkeit die körpereigene Kollagenproduktion anzuregen, ist dafür verantwortlich. Es enthält außerdem die Vitamine C und E, die verjüngend auf die Haut wirken. Dadurch verschwinden feine Linien und Falten und das Hautbild wirkt straffer. In Kombination mit anderen Anti-Aging-Wirkstoffen wie Hyaluronsäure oder Retinol ist der Effekt besonders zu spüren.
- Beruhigend: Squalan ist auch in der Lage, Rötungen und Schwellungen abzumildern. Bei einer Haut, die besonders stark zu Unreinheiten oder Akne neigt, wird allerdings empfohlen kein pures Squalan-Öl zu verwenden. Die Haut produziert nämlich bei Akne bereits mehr Squalen als gewöhnlich und der überschüssige Talg kann dann nicht mehr richtig abtransportiert werden.
Die Benefits des Wirkstoffs
Squalan teilt zwar die schützende und hydratisierende Eigenschaft mit anderen Ölen, im Gegensatz dazu verstopft es aber die Poren nicht, es ist nicht-komedogen. Auch einen klebrigen Fettfilm verursacht es nicht, es lässt sich problemlos verteilen und einarbeiten und schenkt der Haut ein angenehmes, erfrischtes Gefühl. Ein weiterer Vorteil ist seine antioxidative Eigenschaft, denn dadurch lässt es sich auch ohne Konservierungsstoffe bis zu zwei Jahre verwenden. Da Squalen ein körpereigener Stoff ist, ist dieser auch mit Squalan bereits vertraut. Das macht den Wirkstoff sehr gut verträglich und er verursacht selten allergische Reaktionen. Durch seine Milde ist es unabhängig vom Hauttyp für jeden geeignet.
Vorsicht vor tierischem Squalan
Lange Zeit wurde der Wirkstoff nicht aus Pflanzen, sondern der Leber von Haien gewonnen. Daher stammt auch sein Name, denn „Squalidae” bezeichnet eine Familie der Haifische. Der Prozess der tierischen Squalangewinnung ist allerdings extrem qualvoll für die Tiere und sollte daher nicht unterstützt werden. Die rote Liste bedrohter Tierarten stellte außerdem fest, dass die Hälfte der für Squalan getöteten Haie vom Aussterben bedroht ist. Inzwischen wird tierisches Squalan zwar seltener benutzt, dennoch sollte man beim Produktkauf darauf achten, dass nicht nur pflanzliches Squalan angegeben ist, sondern auch der verwendete Rohstoff (etwa aus Zuckerrohr oder Oliven). Auch das Ecocert- oder das Vegansiegel bieten hier eine gute Orientierung.
Tamara Draisbach
4. Februar 2023