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Sport bei Erkältung: Darauf müssen Sie achten

Credit: Unsplash

Sport kann ein echter Booster für das Immunsystem sein. Die intensive Bewegung kann sowohl die Quantität als auch die Qualität unserer Abwehrkräfte erhöhen. Anders verhält es sich aber, wenn der Organismus durch Viren und Bakterien geschwächt ist. Dann ist bei körperlicher Bewegung Vorsicht geboten! Wieso das so ist und was Sie bei Sport mit Erkältung unbedingt beachten müssen, erklärt eternal beauty. 

Im Winter sind wir besonders anfällig für Erkältungskrankheiten. Die kalte Luft und die geringe Luftfeuchtigkeit trocknen die Schleimhäute aus und machen sie anfälliger für Krankheitserreger. Während sich ein viraler Infekt relativ plötzlich bemerkbar macht und mit Symptomen wie Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen und Kopfweh einhergeht, schleicht sich eine Erkältung langsam ein und äußert sich durch Husten, Halsschmerzen und die typische Schniefnase. Zum Glück verschwinden diese Symptome aber meist von selbst wieder und können vom Körper gut bewältigt werden. Dennoch — Sport kann auch bei milden Symptomen einer Erkältung der Gesundheit nachhaltig schaden. 

Deshalb ist Sport bei Erkältung kontraproduktiv

Wenn wir krank sind, arbeitet das Immunsystem mit Hochdruck daran, Erreger wie Viren und Bakterien zu bekämpfen. Dazu benötigt es viel Energie, weshalb wir uns müde und abgeschlagen fühlen. Sport stellt dann einen weiteren Stressfaktor für unser System dar und entzieht dem Körper die Energie, die er für die Krankheitsbekämpfung benötigt. In der Folge verzögert sich die Heilung oder die Krankheit verschlimmert sich sogar. Besondere Vorsicht sollten hier Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Immunschwächen walten lassen. 

Vorsicht vor Myokarditis

Wer seinen Körper bei Erkältung oder Grippe gleichzeitig mit großer Anstrengung belastet, riskiert eine Herzmuskelentzündung, die sogenannte Myokarditis. Das Gefährliche an ihr ist, dass sie auch von banalen Krankheiten verursacht werden und lange unbemerkt bleiben kann. Die Symptome sind zudem vielfältig und unspezifisch. Sie können sich in Form von Müdigkeit und Schwäche, Herzrasen, Wassereinlagerungen in den Beinen, Atemnot, Brustenge oder Schwindel äußern. Glücklicherweise heilt die Myokarditis in zwei Dritteln der Fälle nach sechs Wochen von selbst aus, manchmal können sich aber auch schwerwiegende Herzprobleme entwickeln: Von Herzinsuffizienz bis hin zu plötzlichem Herztod und Herzinfarkt. 

Wann darf ich wieder trainieren?

Das oberste Gebot lautet: Hören Sie auf die Signale Ihres Körpers. Wenn Sie unsicher sind, warten Sie lieber noch mit dem Sport. Gesundheit geht in jedem Fall vor! Sobald die Symptome abgeklungen sind, können Sie theoretisch wieder mit leichtem Low Impact Training beginnen, wie zum Beispiel Fahrrad fahren, Nordic Walking oder schnelles Gehen. Nach einem grippalen Infekt mit Fieber sollten Sie etwa zwei Wochen pausieren, bevor Sie wieder mit dem Training starten. Grundsätzlich gilt: Je stärker der Infekt war, desto länger sollte auch die Pause sein. In jedem Fall sollten Sie mit einer geringen Belastung starten und die Intensität der Trainingseinheiten langsam und vorsichtig steigern. Fragen Sie im Zweifelsfall lieber Ihren Arzt, ob Sport für Sie wieder infrage kommt. Wer zu früh zu intensiv trainiert, riskiert einen Rückfall und liegt schnell wieder krank im Bett.

Dann sollten Sie auf keinen Fall trainieren

Auf keinen Fall trainieren sollten Sie bei Fieber. Auch bei starken Halsschmerzen ist Vorsicht geboten, da sich hier eine Mandelentzündung anbahnen könnte. Starker Husten könnte auf eine Bronchitis oder eine Lungenentzündung hindeuten. Bei einem geschwächten Abwehrsystem können sich die Symptome durch Sport verschlimmern und Krankheitserreger auf andere Organe übergreifen. 

Achtung — Medikamente können einen trügerischen Schein vermitteln. Vielleicht fühlen Sie sich wieder fit und leistungsfähig, der Körper ist aber noch gar nicht bereit für die Belastung. 

Sport nach der Erkältung: Langsam herantasten

Wenn es Ihnen besser geht und Sie sich langsam aber sicher wieder fit genug fühlen, um Sport zu machen, sollten Sie mit einer geringen Belastung anfangen und sich langsam steigern. Vermeiden Sie zu Beginn intensives Krafttraining und High Impact Workouts. Auch Outdoorsport bei Minusgraden ist nicht förderlich, denn extreme Temperaturen sind eine weitere Herausforderung für den Körper. Auch starkem Schwitzen, Frieren und einem Auskühlen des Körpers sollten Sie mit der richtigen Kleidung entgegensteuern. Tragen Sie funktionale Kleidung, die Sie warm hält, aber gleichzeitig den Austausch mit der Umgebungsluft ermöglicht. Achten auch Sie darauf, sich direkt nach dem Workout wieder in warme und trockene Kleidung zu hüllen. 

Kann ich die Erkältung einfach ausschwitzen?

Das funktioniert entgegen landläufiger Meinung leider nicht. Beim Schwitzen werden Flüssigkeit und Mineralstoffe aus dem Körper transportiert, nicht aber Krankheitserreger. Im warmen Bett wird die Durchblutung angeregt, was die Antikörperproduktion erhöhen und die Genesung fördern kann, zu viel Wärme durch Sport oder Sauna wiederum behindert den Heilungsprozess. Der Kreislauf benötigt hier vermehrt Energie zur Regulierung der Körpertemperatur, was den Organismus zusätzlich schwächt. 

So werden Sie die Erkältung schneller los

Leichte Bewegung ist grundsätzlich nicht verboten, zumindest dann nicht, wenn Sie sich nicht vollkommen erschöpft fühlen. Im Gegenteil — ein Spaziergang an der frischen Luft wird sogar empfohlen, denn das Sonnenlicht fördert die Vitamin-D-Produktion und das wiederum unterstützt das Immunsystem. Wie Sie der Erkältung sonst noch Beine machen? Achten Sie auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr durch Wasser, gesunde Tees und Suppen und schenken Sie dem Körper Vitamine aus frischem saisonalen Obst und Gemüse. Auch Zink soll die Vermehrung von Erkältungsviren hemmen. Hierzu gibt es verschiedene Präparate im Handel.

Von:
Tamara Draisbach
10. Februar 2023