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Peptide in der Hautpflege – Sind sie der neue Wunderwirkstoff?

Credit: Unsplash

Verjüngend, hydratisierend, entzündungshemmend und antibakteriell: Die Eigenschaften des Trendwirkstoffs klingen durchaus vielversprechend. Sind Peptide die neuen Allrounder in der Hautpflege? eternal beauty klärt über den neuen Trendinhaltsstoff auf.

Was sind eigentlich Peptide?

Normalerweise beschäftigen sich vor allem Chemiker und Biologen mit dem Thema Peptide und es ist entsprechend komplex. Die Erklärung, was Peptide eigentlich sind, kann an dieser Stelle daher nur oberflächlich erfolgen: Peptide sind Verbindungen aus Aminosäuren und Peptidbindungen, die in jedem Organismus vorkommen. Bei langen Polypeptidketten mit mindestens 100 Aminosäuren spricht man von Proteinen — Peptide sind also kleinere Proteine. 

Im Organismus können die organischen Verbindungen unterschiedliche Funktionen erfüllen: Sie fungieren als Botenstoffe bei Pflanzen oder als Hormone und Wachstumsfaktoren im menschlichen Körper. Aufgrund dieser vielen verschiedenen Funktionen gibt es auch nicht nur eine Peptidgruppe, sondern unzählige. Diese unterscheiden sich in ihrer Struktur, ihren Eigenschaften und ihren Aufgaben. 

Die Herstellung

Auch wenn Peptide ihren Ursprung im lebenden Organismus haben, stammen sie als Inhaltsstoff in der Regel von Pflanzen oder aus dem Labor. Dort können sie mittels einer sogenannten Festphasen-Peptidsynthese chemisch hergestellt werden. Allerdings wird dazu besonders viel organisches Lösungsmittel benötigt, welches in der Kritik steht, fruchtschädigend und umweltbelastend zu sein. Zumindest aber sind Peptide als kosmetischer Inhaltsstoff fast immer vegetarisch oder vegan. Übrigens: Die Endung -peptide in der Inhaltsliste von Kosmetika verrät, ob ein Mittel Peptide enthält.

Peptide in der Hautpflege

Unsere Haut besteht bereits aus Peptiden und Proteinen, die sie straff und elastisch machen. In der Kosmetik gelten sie als besonders potenter Anti-Aging-Wirkstoff. Insbesondere die Gruppe der Tripeptide soll gegen Zeichen der Hautalterung wie kleine Fältchen und erschlaffte Haut wirksam sein. Von Vorteil ist auch die kollagenstimulierende Eigenschaft von Peptiden. So tragen sie zu einer besser durchfeuchteten und gefestigten Haut bei. Bestimmte Peptide wirken darüber hinaus antioxidativ und entzündungshemmend, wodurch Rötungen und Irritationen gelindert werden. Die Haut soll zudem von innen repariert und gestärkt werden und kann sich so besser gegen schädliche Umwelteinflüsse und UV-Strahlen schützen. Die antimikrobielle Wirkung mancher Peptide schützt vor Bakterien und beugt so Unreinheiten vor. Man spricht sogar von einem „Peptid-Boost“, den Benutzer von Peptidkosmetik an sich entdecken. 

Wunderwirkstoff oder nicht?

Lückenhafte Forschungslage

Auch wenn einige wissenschaftliche Untersuchungen die positiven Effekte von Peptiden in der Hautpflege bereits bestätigen und ihre Eigenschaften durchaus vielversprechend klingen, fehlen aktuell noch ausreichend seriöse Studien, welche die Wirksamkeit von Peptiden in der Haut endgültig bestätigen. Dagegen sind andere Anti-Aging-Wirkstoffe bereits intensiver erforscht. Höchstwahrscheinlich wird sich das aber innerhalb der nächsten Zeit ändern. 

Die hauteigene Abwehr

Gegen die Effektivität von Peptiden spricht das hauteigene Abwehrsystem. Das heißt, dass unsere Haut versucht eindringende Fremdstoffe zu bekämpfen. Entsprechend schwierig ist es für Peptide unter die Oberfläche zu gelangen, ohne dort von Enzymen zerlegt zu werden. Das ist aber notwendig, damit sie ihre volle Wirkung entfalten können. Die idealen Bedingungen unter denen die Wirkstoffe in der Haut wirklich wirken können, müssen noch erforscht werden.

Peptid ist nicht gleich Peptid

Wie bereits beschrieben, gibt es unzählige unterschiedliche Arten von Peptiden, die ganz verschiedene Funktionen erfüllen können. Bei der Wahl der Kosmetik ist also auch die chemische Zusammensetzung ganz entscheidend. Für Laien kann das allerdings herausfordernd sein. 

Stärker im Team

Das Tolle an Peptiden ist, dass sie sich besonders gut mit anderen Beautywirkstoffen kombinieren lassen. Schließlich liegt es in ihrer Natur, Verbindungen einzugehen. Bei der Wahl der Kosmetika können – und sollten – sie deshalb darauf achten, dass die Peptide mit weiteren Wirkstoffen wie etwa Retinol, Hyaluronsäure, Vitamin C und E oder speziellen Aminosäuren eingesetzt werden. 

Wirkstoff mit Potenzial

Trotz allem weisen Peptide großes Potenzial als Wirkstoff in der Hautpflege auf. Sobald sie als Inhaltsstoff besser erforscht sind, könnten sie tatsächlich zu den Skincare-Superstars gezählt werden. 

Von:
Tamara Draisbach
25. Februar 2023