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Neugierig auf Nüchternheit: Sober Curiosity und Dry January

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Der Jahresbeginn markiert bekanntlich die Zeit der guten Vorsätze. Während einige sich vornehmen mehr Sport zu machen oder mit dem Rauchen aufzuhören, begeben sich viele auf den Weg zur Abstinenz vom Alkohol. Unter dem Stichwort Dry January wurde dieses Phänomen bereits zum Internettrend. Mit der sogenannten Sober Curiosity wird eine ähnliche Bewegung beschrieben. eternal Beauty erklärt, was es damit auf sich hat.

Dry January: Nüchtern ins neue Jahr

Der Jahresanfang bietet die ideale Gelegenheit für einen Neuanfang. Die Festtage voller Schlemmerei sind vorbei, und viele Menschen nutzen diesen Zeitpunkt, um ihre Lebensgewohnheiten zu überdenken. Der Dry January hat sich längst zu einer globalen Bewegung entwickelt, bei der Teilnehmer den gesamten Monat Januar ohne Alkoholkonsum verbringen. So gelingt es zu regenerieren, Klarheit zu gewinnen und frische Energie für die kommenden Monate zu tanken. Millionen von Menschen weltweit nutzen diesen Monat auch, um ihre Alkoholgewohnheiten zu überdenken und positive Veränderungen in ihrem Leben anzustoßen. Trends wie der Dry January und die Sober Curiosity spiegeln ganz allgemein das wachsende Interesse an einer bewussteren und gesünderen Lebensweise wider.

Ist Alkoholkonsum out?

Aus Zahlen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS), welche im Jahrbuch Sucht 2023 veröffentlicht wurden, geht hervor, dass der Konsum von Alkohol in Deutschland weiter rückläufig ist. Vor allem bei Jugendlichen verliert Alkohol seit einigen Jahren stetig an Beliebtheit. Das geht etwa aus einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung von 2022 hervor. Demnach tranken im vorangegangen Jahr 8,7 Prozent der Zwölf- bis 17-Jährigen nach eigenen Angaben mindestens einmal pro Woche Alkohol. Zehn Jahre zuvor waren es rund 14 Prozent der Befragten. Ähnlich verhält es sich bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 25 Jahren. Dort sank der Anteil innerhalb von zehn Jahren von 40 auf 32 Prozent. Trotz Rückgang sieht die DHS weiterhin Handlungsbedarf, denn in Deutschland werde immer noch deutlich mehr Alkohol konsumiert als im weltweiten Durchschnitt. 7,9 Millionen Deutsche trinken laut Suchtbericht Alkohol in besorgniserregender Weise.

Was ist Sober Curiosity?

Der Trendbegriff Sober Curiosity, der sich wohl am ehesten mit Neugier auf Nüchternheit übersetzen lässt, erkundet im Gegensatz zum traditionellen Konzept der Nüchternheit, bei dem Menschen vollständig auf Alkohol verzichten, die Idee, nüchtern zu leben, ohne zwingend dauerhaft zu verzichten. Es handelt sich um eine flexible Herangehensweise, bei der Menschen bewusst entscheiden, Phasen der Nüchternheit zu erleben, um ihre Gesundheit zu verbessern, Klarheit zu gewinnen oder ihre Lebensqualität zu steigern. Die Bewegung kann eine Möglichkeit sein, die eigene Beziehung zu Alkohol zu überdenken, ohne sich unbedingt für einen radikalen Verzicht zu entscheiden.

Alkoholentzug: Das passiert im Körper

Wenn jemand aufhört, Alkohol zu konsumieren, durchläuft der Körper, je nach Menge und Dauer des Alkoholkonsums, verschiedene Phasen der Entgiftung und Regeneration.

1. Sofort nach dem Stopp (0-72 Stunden):

  • Entzugssymptome: In den ersten Stunden bis Tagen können Entzugssymptome auftreten, darunter Zittern, Schweißausbrüche, Schlafstörungen, Angstzustände und möglicherweise Krämpfe.
  • Stabilisierung des Blutzuckers: Der Blutzuckerspiegel normalisiert sich, wenn der Körper nicht mehr mit dem Abbau von Alkohol beschäftigt ist.

2. Nach einigen Tagen (3-7 Tage):

  • Verbesserung des Schlafs: Der Schlaf kann sich allmählich verbessern, da der Körper die neurologischen Auswirkungen des Alkohols abbaut.
  • Rückgang von Entzugssymptomen: Die meisten Entzugssymptome können abklingen, obwohl einige individuelle Unterschiede bestehen können.

3. Nach einer Woche bis zu einem Monat:

  • Leberregeneration: Die Leber beginnt sich zu regenerieren, wodurch sich die Leberfunktion und der Abbau von Giftstoffen verbessern.
  • Verbesserung des Hautbilds: Die Haut kann klarer und strahlender werden, da der Körper hydratisiert und Giftstoffe eliminiert werden.

4. Nach einem Monat bis zu mehreren Monaten:

  • Gewichtsverlust: Viele Menschen erleben einen Gewichtsverlust, da der Kalorienverbrauch durch Alkohol wegfallen kann und der Stoffwechsel sich normalisiert.
  • Verbesserte kognitive Funktion: Die kognitive Funktion kann sich verbessern, da der Körper von den neurotoxischen Effekten des Alkohols befreit ist.

5. Nach mehreren Monaten bis einem Jahr:

  • Verbesserung der Lebergesundheit: Die Leber kann sich weiter regenerieren, und Leberenzyme normalisieren sich oft.
  • Stärkung des Immunsystems: Das Immunsystem wird gestärkt, was zu einer verbesserten Abwehr von Infektionen führen kann.

6. Langfristig (mehr als ein Jahr):

  • Reduziertes Risiko von Langzeitschäden: Langfristig kann der Verzicht auf Alkohol das Risiko von Leberschäden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten verringern.
  • Verbesserte psychische Gesundheit: Viele Menschen berichten von einer verbesserten mentalen Gesundheit, einschließlich reduzierter Angst und Depression.

Ein paar Tipps zum Verzicht


Klare und erreichbare Ziele setzen

Formulieren Sie konkret, was Sie mit der nüchternen Phase erreichen möchten. Ob es darum geht, die Gesundheit zu verbessern, klarere Gedanken zu haben oder die Lebensqualität zu steigern – klare Ziele helfen, die Motivation aufrechtzuerhalten. Zerlegen Sie Ihr Ziel dann in kleinere, erreichbare Etappen. Das macht es leichter durchzuhalten und ermöglicht es dir, nach und nach positive Veränderungen zu erleben.

Unterstützung und Gleichgesinnte suchen

Besprechen Sie die Entscheidung, nüchtern zu leben, mit Freunden, Familie oder Kollegen. Das Teilen der Ziele schafft nicht nur Verantwortlichkeit, sondern kann auch ein unterstützendes Netzwerk schaffen. Auch Online gibt es zahlreiche Gemeinschaften von Menschen, die ähnliche Ziele verfolgen. Der Austausch von Erfahrungen, Ratschlägen und Unterstützung kann entscheidend sein, um Herausforderungen zu bewältigen.

Ablenkung finden

Finden Sie alternative Aktivitäten, die nicht nur die Zeit füllen, sondern auch positive Emotionen hervorrufen. Ob Sport, Kunst, Musik oder Lesen – neue Hobbys können dazu beitragen, den Fokus von alten Gewohnheiten abzulenken.

Erfolge belohnen

Identifizieren Sie Etappen auf Ihrem Weg und belohnen Sie sich selbst, wenn Sie diese erreicht haben. Dies könnte eine kleine Feier, ein besonderes Erlebnis oder die Erfüllung eines Wunsches sein.

Selbstfürsorge praktizieren

Nehmen Sie sich Zeit für Dinge, die Ihnen Freude bereiten und Entspannung verschaffen. Selbstfürsorge ist nicht nur eine Bestätigung des Fortschritts, sondern stärkt auch die mentale Ausdauer.

Grenzen kommunizieren

Auch wenn es nicht immer leicht ist: Seien Sie stark und bestimmt in Ihrer Haltung, wenn jemand Sie zum Alkoholkonsum überreden möchte. Machen Sie Ihre Grenzen klar deutlich und stehen Sie für sich ein.

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Von:
Tamara Draisbach
25. Januar 2024