Fettarm und schonend zubereitet, ausgewogen und köstlich: Die japanische Ernährungsweise ist Inbegriff einer bekömmlichen Küche – die weit über Sushi und Misosuppe hinausgehen. eternal beauty erklärt, was die japanische Ernährungweise auszeichnet und wieso sie so gesund ist.
Besonders hohe Lebenserwartung
Der Lebensstil der Japaner ist von Achtsamkeit und bewusstem Genuss geprägt. Dies ist bestimmt einer der Gründe, weshalb man die Menschen mit der höchsten Lebenserwartung in Japan findet. Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Übergewicht sind dort viel seltener als in westlichen Ländern. Auch Herzkreislauf-Erkrankungen und Krebs treten nicht so oft auf. Vor allem die Einwohner der Okinawa-Inselgruppe gelten als besonders gesund, da sie die größte Dichte an Hundertjährigen weltweit aufweist. Einen wesentlichen Anteil an der Gesundheit der Japaner hat ihre Ernährungsweise. Dass diese einen sehr hohen Stellenwert einnimmt, zeigt sich daran, dass die japanische Ernährungsbildung Shoku-iku bereits im Kindergarten beginnt.
Japanische Ernährungsweise: Die wichtigsten Lebensmittel
In erster Linie kommen in Japan Gemüse, Fisch und Meeresfrüchte sowie Reis und Sojaprodukte (wie Natto oder Tofu) auf den Tisch. Japaner essen nur wenig (tierische) Fette. Durch den hohen Verzehr an Reis ist die Ernährung kohlenhydratreich, was kritisch betrachtet werden könnte. Jedoch ist Reis sehr kalorienarm. Grundsätzlich basiert die Ernährung auf Nahrungsmitteln pflanzlichen Ursprungs, die voller Vitamine und Antioxidantien stecken. Zudem liefern Fischgerichte reichlich wertvolle Omega 3-Fettsäuren. Zucker verwenden Japaner kaum: Desserts werden oft lediglich mit Matcha-Tee gesüßt. Japaner kommen ohne so viel Zucker oder auch Salz aus, da die intensive Geschmackrichtung umami eine entscheidende Rolle in der Ernährungsweise spielt. Umami ist vor allem in proteinhaltigen oder fermentierten Nahrungsmitteln wie Fisch oder Sojasauce zu finden.
Zubereitungsart: schonend, sparsam mit Gewürzen
Japaner wenden Kochmethoden an, die ohne viel Fett auskommen: Dünsten, Grillen, Blanchieren und (Dampf)garen stehen hoch im Kurs. Viele Speisen haben auch einen beachtlichen Anteil an rohen Zutaten, man denke nur an Sushi. Durch die schonende Zubereitung der Speisen bleibt eine Vielzahl an Nährstoffen und Vitaminen erhalten. Japaner gehen zudem sparsamer mit Gewürzen um, was sich in der hohen Verträglichkeit der Speisen widerspiegelt und den natürlichen, frischen Geschmack der einzelnen Nahrungsmittel unterstützt.
Japanische Ernährungsweise: maßvoll gemäß „hara hachi bu“
In Japan geht Qualität vor Quantität. Man gibt lieber mehr Geld aus für besonders qualitative Ware, die dafür seltener oder in nur geringem Maß verspeist wird. Eine wichtige Faustregel lautet „hara hachi bu“: Gemäß dieses Essens-Slogans sollte man mit dem Essen aufhören, wenn man sich zu 80 Prozent voll fühlt. Auch die Art der Nahrungsausfnahme, die Zelebration der Mahlzeit, ist eine wichtige Komponente der japanischen Ernährungsweise: Man nimmt ich Zeit für ein geselliges Essen mit Familie und Freunden. Indem man ohne Hektik speist, verhindert man, zu schnell und zu viel zu essen – und merkt, wann man die 80 Prozent Sättigungsgefühl erreicht hat. Auch die Verwendung von Stäbchen kann zu einem Slow-Down des Essens beitragen.
Pia Scheiblhuber
9. August 2024