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Ernährung

Ist zu viel Obst ungesund?

Credit: Pexels

Knackig, saftig, süß, sauer und natürlich erfrischend: Obst geht immer und ist die gesunde Alternative, wenn man nach einer Mahlzeit auf einen Nachtisch nicht verzichten möchte. Doch ist Obst wirklich so gesundheitsfördernd? Oder ist zu viel Obst sogar ungesund?

Viele unterschiedliche Meinungen

Fünf Portionen Obst und Gemüse pro Tag sollten Sie zu sich nehmen, so die Faustregel. Dabei sollte der Gemüseanteil überwiegen. Sind aber zwei Portionen Obst täglich sinnvoll oder ist das bereits zu viel? In den letzten Jahren wurde der Obstkonsum unter vielen Aspekten beleuchtet, was dazu führte, dass sich ganz unterschiedliche Meinungen über Obst verbreitet haben: Da gibt es auf der einen Seite diejenigen, die sagen, dass man gar nicht zu viel Obst essen kann, und auf der anderen Seite jene, die Obst sehr kritisch betrachten und darin eine Gefahr sehen, sobald eine Portion täglich überschritten wird.

Was bedeutet “zu viel” Obst?

Doch bevor man sich mit den möglichen Gefahren eines erhöhten Obstverzehrs beschäftigt, stellt sich einem die Frage: Ab welcher Menge kann man von zu viel Obst sprechen? Das ist nicht so einfach zu sagen. Klar ist aber, dass ein Zuviel dann vorliegt, wenn ein großer Teil der Ernährung Obst ausmacht. Wenn man sich also einseitig ernährt und dies täglich über einen längeren Zeitraum. Wenn Sie beispielsweise jeden Tag ein Kilo Äpfel essen würden, würde es problematisch werden. Eine Menge, die jedoch kaum zu erreichen ist.

Die verhängnisvolle Fruktose

Fruktose (Fruchtzucker) ist ausschlaggebend für die negativen Auswirkungen eines zu hohen Obstkonsums. Denn dieser fördert laut Studien Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall. Außerdem kann zu viel Fruktose Übergewicht begünstigen. Das hängt damit zusammen, dass Fruktose direkt in der Leber abgebaut und so umgewandelt wird, dass er letztendlich zur Speicherung von Fett beiträgt. Die Adipositas Stiftung Deutschland rät, nur eine Handvoll Obst täglich zu essen. Diese Empfehlung halten viele Deutsche automatisch ein, da rund die Hälfte von ihnen nicht einmal ein Stück Obst pro Tag isst. Ein Erwachsener nimmt hierzulande dennoch bis zu 54 g Fruktose pro Tag zu sich. Denn viele Fertiggerichte und vor allem Softdrinks sind mit Fruktose angereichert.

Wählen Sie Obst klug

Und damit sind wir auch bei der eigentlichen Problematik angelangt. Denn letztendlich geht es um ein Zuviel an Fruktose, nicht um ein Zuviel an Obst. Wer viel Obst isst, nimmt Fruchtzucker auf weniger konzentrierte Weise zu sich, da Äpfel, Birnen und Co. auch über einen hohen Wasseranteil verfügen. Ein weiteres Argument ist, dass Obst den Körper mit Vitaminen, Antioxidantien, Mineralien und Ballaststoffen versorgt. Durch letztere fühlt man sich länger satt, was Übergewicht sogar reduzieren kann. Was Sie zudem beachten sollten: Verschiedene Obstsorten haben unterschiedliche Fruchtzuckeranteile. Äpfel verfügen z.B. über 7,3 g Fruktose, Aprikosen über knapp 1 g, Erdbeeren über 2,2 und Bananen über 3,5 g Fruktose pro 100 g. Durch eine strategische Obstwahl kann man unnötigen Fruchtzucker also umgehen.

Fruchtsäfte nur in Maßen

Obst ist also per se nicht ungesund oder gefährlich, solange Sie sich nicht einseitig ernähren. Achten Sie aber darauf Fruchtsäfte nur in Maßen zu genießen, da sich in diesen der Fruchtzucker in konzentrierter Weise befindet. Das hängt damit zusammen, dass sie frei von den ballaststoffhaltigen Pflanzenfasern sind. Ein Glas (200 ml) reiner Saft täglich ist aber in Ordnung. Ein Smoothie pro Tag ist auch. Dieser macht in der Regel dank der Dickflüssigkeit auch satt. Genießen Sie also bewusst, dann müssen Sie sich in Ihrem Obstkonsum kaum einschränken.

Von:
Pia Scheiblhuber
7. September 2021