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Hybride Brustvergrößerung: Ablauf, Risiken und Co.

Credit: pexels

Eine vergrößerte Brust lässt sich in der Ästhetischen Chirurgie klassischerweise mit Implantaten oder der Verpflanzung von Eigenfett erzielen. Bei einer hybriden Brustvergrößerung werden diese beiden Verfahren zu einem kombiniert. Das Ergebnis ist in Form und Haptik besonders natürlich. Wir haben die wichtigsten Infos zur hybriden Brustvergrößerung zusammengestellt.  

Was ist eine hybride Brustvergrößerung?

Bei einer hybriden Brustvergrößerung — auch Composite Brustvergrößerung — werden zwei Methoden kombiniert: Neben dem Einsetzen von Implantaten wird das Brustgewebe zusätzlich mit Eigenfett aufgepolstert. Dabei ist das Implantat für das vergrößerte Volumen verantwortlich, während die Beigabe des Eigenfetts (Lipofilling) der Brust eine weichere, besonders natürliche Form verleiht, indem es die Implantate kaschiert. Daraus ergeben sich einige Vorteile gegenüber den konventionellen Verfahren. 

Vorteile der hybriden Brustvergrößerung

Der größte Vorteil dieses Verfahrens ist sicherlich die Natürlichkeit. Die Brüste sehen nicht nur realistischer aus, sondern fühlen sich durch das Eigenfett auch weniger hart und starr an. Dank des Implantates können Größe und Form dennoch verlässlich beibehalten werden. Auch die horizontale Stellung und die Festigkeit der Brust werden durch die Implantate gefördert. 

Ein weiterer Vorteil ist, dass das Implantat nicht unter dem Brustmuskel eingesetzt werden muss, was mit einer schmerzhaften Heilungsphase einhergeht und das Risiko der Faltenbildung und Implantatverschiebung erhöht. Stattdessen wird das vom Fettgewebe gut ummantelte Implantat über dem Muskel platziert, wo es weniger Probleme verursachen kann. Da durch das Lipofilling zusätzliches Volumen erzielt wird, können kleinere, rundere und weichere Implantate verwendet werden. Sie wirken natürlicher, schonen das Gewebe und erfordern weniger große Schnitte bei der Operation. So fallen auch Narben später unauffälliger und kleiner aus. Die zusätzliche Verwendung von Eigenfett eignet sich zudem optimal, um die Passform besser auf den Körper abzustimmen und Asymmetrien zu beheben. 

Das passiert bei dem Eingriff

Der operative Eingriff dauert zwischen drei und vier Stunden. Die Kosten beginnen bei etwa 7.500 Euro. Für eine möglichst schmerzfreie Operation befinden sich Patienten dabei in einer Vollnarkose oder im Dämmerschlaf. In der Regel wird die OP ambulant mit einem nächtlichen Klinikaufenthalt im Anschluss durchgeführt. 

Die Operation lässt sich in drei Behandlungsschritte aufteilen: Die Liposuktion, das Einsetzen der Implantate und die anschließende Eigenfettinfiltration (Lipofilling).  Durch Liposuktion wird Eigenfett aus Fettdepots an Bauch oder Oberschenkeln extrahiert, das dann aufbereitet und gereinigt wird. Im Vergleich zur reinen Brustvergrößerung mit Eigenfett wird nur eine geringe Menge Fett benötigt. Es lässt sich also auch bei sehr schlanken Frauen problemlos gewinnen. 

Im nächsten Schritt folgt das Einsetzen der Implantate in einen Raum oberhalb des Brustmuskels. Dazu wird ein Schnitt in der Unterbrustfalte, dem Brustwarzenhof oder in der Achselhöhle gesetzt. Die entstandene Wunde wird anschließend mit selbstauflösenden Fäden vernäht. 

Mittels einer speziellen Tunnerliertechnik wird im letzten Schritt das aufbereitete Eigenfett in das Gewebe rund um das Implantat injiziert und dort verteilt. Dadurch kann ein sichtbarer Implantatrand kaschiert und die Form der neuen Brust optimiert werden. Formdefizite wie ungleichgroße Brüste, ein weiter Brustabstand oder Unebenheiten an den Rändern lassen sich so gut beheben. Zuletzt werden Sitz und Form der Brust noch einmal überprüft. 

Wie bei allen größeren Eingriffen gilt es auch hier im Anschluss einige Dinge zu beachten. So sind Sie nach etwa 5 Tagen wieder gesellschafts- und nach circa ein bis zwei Wochen wieder arbeitsfähig. Auf Sport- und Saunabesuche müssen Sie sechs Wochen lang nach der Operation verzichten und zugleich spezielle Kompressionskleidung tragen. 

Dafür eignet sich die OP besonders

Die hybride Brustvergrößerung erzielt besonders natürliche Ergebnisse, ohne dass an Volumen eingebüßt werden muss. Das Eigenfett sorgt, gerade auch bei schlanken Frauen, bei denen Implantate sich sonst deutlich unter der Haut abzeichnen, für mehr Weichheit und Realismus. Auch Asymmetrien der Brust in Form und Größe können mit dem Lipofilling behoben werden. Die Methode wird deshalb auch häufig angewendet, um bereits operierte Brüste zu korrigieren. Wer sich Sorgen um das zusätzliche Gewicht im Brustgewebe macht, aber dennoch auf ein gewisses Volumen nicht verzichten möchte, ist ebenfalls gut mit einer Hybrid-Brustvergrößerung beraten, bei der in der Regel deutlich kleinere Implantate verwendet werden, die das Gewebe weniger stark beanspruchen. 

Mögliche Risiken

Da die Operation im Grunde aus drei einzelnen besteht, dauert sie etwa doppelt so lange wie eine herkömmliche Brustvergrößerung mit Implantaten. Die Ausfallzeit nach der OP bleibt immerhin gleich. Wie bei allen Eingriffen in das Brustgewebe bestehen auch bei diesem gewisse Risiken. Etwa das einer Kapselfibrose, der Entwicklung eines Anaplastischen Großzell-Lymphoms, der Herausbildung von Falten, vorübergehender Gefühlsminderung oder einer Ruptur. Allerdings sind die Risiken einer hybriden Brustvergrößerung gegenüber der mit Implantaten geringer, da glattere und kleinere Implantate verwendet werden. Implantate mit angerauter Oberfläche stehen beispielsweise häufiger in Zusammenhang mit der Bildung eines Großzell-Lymphoms. Bedenken sollten Sie auch, dass das eingespritzte Fett sich in den ersten Wochen nach der OP teilweise wieder abbaut. Insbesondere bei Rauchern besteht zudem das Risiko, dass injizierte Fettgewebszellen nicht richtig anheilen.

Von:
Tamara Draisbach
15. Dezember 2022