Seinen Fleischkonsum reduzieren und trotzdem nicht ganz auf den Geschmack verzichten müssen — das klingt durchaus verlockend. Fleischersatzprodukte bieten hier eine Lösungsmöglichkeit an. Sie stehen jedoch häufig in der Kritik nicht unbedingt gesund zu sein. Sind die Bedenken berechtigt? eternal Beauty hat für Sie recherchiert.
Deshalb stehen Fleischersatzprodukte in der Kritik
Fleischersatzprodukte, wie vegane Burger oder vegetarische Würstchen, haben viele Liebhaber, aber auch einige Gegner, insbesondere unter Fleischessern. Eine häufig genannte Kritik betrifft die Verarbeitung und Inhaltsstoffe der Produkte. Viele Fleischersatzprodukte sollen stark verarbeitet sein und eine lange Liste von Inhaltsstoffen aufweisen, darunter auch Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Geschmacksverstärker und Farbstoffe.
Ein weiterer Kritikpunkt bezieht sich auf das Nährstoffprofil von Fleischersatzprodukten. Um den Geschmack und die Textur von Fleisch nachzuahmen, enthalten viele dieser Produkte gesättigte Fettsäuren und Salz. Einige weisen zudem einen hohen Kohlenhydratgehalt auf. Kritiker argumentieren, dass eine ausgewogene Ernährung auf unverarbeiteten pflanzlichen Lebensmitteln basieren sollte, anstatt auf industriell hergestellten Ersatzprodukten. Nicht selten werden auch die Umweltauswirkungen der Produkte kritisiert. Obwohl sie oft als umweltfreundliche Alternative zum Fleisch beworben werden, erfordert die Herstellung einiger dieser Produkte einen hohen Energieverbrauch und geht mit einer großen Menge an Verpackungsmaterialien einher. Auch der Anbau der pflanzlichen Zutaten für Fleischersatzprodukte kann mit Umweltauswirkungen wie Entwaldung oder dem Einsatz von Pestiziden verbunden sein.
Sind die Einwände berechtigt?
Bei aller Kritik dürfen aber auch die positiven Aspekte von Fleischersatzprodukten nicht außer Acht gelassen werden. Tatsächlich enthalten sie nämlich weniger gesättigte Fettsäuren und Cholesterin enthalten als Fleisch. Dies kann zur Verringerung des Risikos von Herzkrankheiten beitragen. Zudem sind sie oft reich an Ballaststoffen und pflanzlichen Proteinen.
Ein weiterer Vorteil von Fleischersatzprodukten liegt in ihrer Umweltfreundlichkeit. Die Produktion von Fleisch verursacht erhebliche Umweltauswirkungen, wie Treibhausgasemissionen, Landnutzung und Wasserverbrauch. Im Vergleich dazu haben Fleischersatzprodukte einen geringeren ökologischen Fußabdruck. Durch den Verzicht auf tierische Produkte können Ressourcen gespart und der Klimawandel bekämpft werden.
Das Thema Tierwohl spielt ebenfalls eine Rolle. Fleischersatzprodukte bieten eine tierfreundliche Alternative, bei der kein Tierleid durch Massentierhaltung und Schlachtung involviert ist. Zudem muss gesagt sein, dass auch Fleischerzeugnisse häufig mit ungesunden Zusatzstoffen angereichert sind. Dazu gehören künstliche Konservierungsstoffe wie Natriumnitrit oder Natriumnitrat, Süßungsmittel oder Transfette. Letztere entstehen bei der teilweisen Hydrierung von pflanzlichen Ölen und werden in einigen verarbeiteten Fleischprodukten und Milchprodukten verwendet, um ihre Textur und Haltbarkeit zu verbessern. Ein hoher Konsum von Transfetten wurde mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten in Verbindung gebracht.
Letztendlich kann also nicht pauschal gesagt werden, dass Fleischersatzprodukte ungesund seien. Ebenso wie bei Fleischerzeugnissen gibt es je nach Hersteller stärker verarbeitete oder naturbelassenere Produkte. Gleichzeitig ist eine einseitige Ernährung grundsätzlich ungesund, ob nun ausschließlich mit Fleisch oder Ersatzprodukten. Für die Entscheidung sollten also auch weitere Faktoren eine Rolle spielen, etwa Ethik und Klimaschutz.
Darauf können Sie beim Kauf achten
Beim Kauf von Fleischersatzprodukten gibt es einige Punkte, auf die Sie achten können, um mögliche Gesundheitsfallen zu umgehen.
Inhaltsstoffe: Lesen Sie die Zutatenliste sorgfältig durch, um sicherzustellen, dass das Produkt keine unerwünschten Zusatzstoffe oder Allergene enthält. Idealerweise sollten die Inhaltsstoffe natürlicher Herkunft sein und keine künstlichen Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker oder Farbstoffe enthalten. Diese Zusatzstoffe sollten Sie dabei besonders im Blick haben:
- Gesättigte Fettsäuren: Einige Fleischersatzprodukte enthalten möglicherweise hohe Mengen an gesättigten Fettsäuren, die in Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten stehen können.
- Natrium: Ein hoher Natriumgehalt ist bei einigen Fleischersatzprodukten zu finden. Übermäßiger Salzkonsum kann zu Bluthochdruck und anderen gesundheitlichen Problemen führen.
- Künstliche Konservierungsstoffe: Bestimmte künstliche Konservierungsmittel wie Natriumnitrit oder Natriumnitrat werden in einigen Fleischersatzprodukten verwendet, um deren Haltbarkeit zu verlängern. Diese Stoffe können jedoch in einigen Studien mit negativen Auswirkungen auf die Gesundheit in Verbindung gebracht werden, insbesondere in Bezug auf das Krebsrisiko. Natürliche Alternativen wie beispielsweise Vitamin E (Tocopherol) können eine bessere Wahl sein.
- Geschmacksverstärker: Mononatriumglutamat (MSG) ist ein häufig verwendeter Geschmacksverstärker, der bei einigen Menschen allergische Reaktionen oder unerwünschte Symptome wie Kopfschmerzen oder Magenbeschwerden verursachen kann.
- Farbstoffe: Einige Fleischersatzprodukte können Farbstoffe enthalten, um eine fleischähnliche Farbe zu erzielen. Bestimmte künstliche Farbstoffe wie Tartrazin oder Azorubin wurden mit allergischen Reaktionen und Hyperaktivität bei einigen Menschen in Verbindung gebracht. Natürliche Farbstoffe wie Rote Bete oder Kurkuma können eine gesündere Alternative sein.
Qualität der Zutaten: Schauen Sie sich die Liste der Hauptzutaten an. Hochwertige Fleischersatzprodukte enthalten oft pflanzliche Proteine aus Soja, Erbsen oder Lupinen. Im Idealfall stammen die Produkte aus biologischem Anbau und werden nachhaltig hergestellt.
Herstellerangaben und Zertifizierungen: Prüfen Sie, ob der Hersteller Informationen über seine Produktions- und Qualitätsstandards bereitstellt, wie etwa „bio“ oder „fair trade“.
Nachhaltigkeit: Suchen Sie nach Produkten, die umweltfreundlich produziert werden sowie aus regionalen oder biologischen Zutaten hergestellt sind und eine umweltschonende Verpackung aufweisen.
Tamara Draisbach
5. Juni 2023