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Ernährung

Epigenetische Ernährung: Wie Nahrungsmittel unsere Gene beeinflussen

Credit: Unsplash

Unsere Ernährung hat bekanntermaßen einen entscheidenden Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Aber wussten Sie, dass sie sogar unsere Gene beeinflussen kann? Die epigenetische Ernährung beschäftigt sich mit dem Einfluss von Nahrungsmitteln auf sogenannte epigenetische Markierungen, die unsere Gene modifizieren können. eternal beauty stellt sie vor.

Was ist eigentlich Epigenetik?

Die Epigenetik ist ein Fachgebiet der Biologie, das erforscht, welche Faktoren die vorübergehende Aktivität eines Gens und somit die Entwicklung einer Zelle bestimmen. Entsprechend untersucht sie Änderungen in der Genfunktion, die nicht auf Veränderungen der DNA-Sequenz, wie Mutationen oder Rekombinationen, zurückzuführen sind, aber dennoch von einer Zellgeneration auf die nächste weitergegeben werden können. Epigenetische Mechanismen umfassen Prozesse wie DNA-Methylierung, Histondeacetylierung, Chromatinumbau und nichtkodierende RNA-Moleküle. Diese Mechanismen können die Aktivität von Genen verstärken oder abschwächen, was wiederum die Produktion bestimmter Proteine und die Funktion von Zellen und Geweben beeinflussen kann. Epigenetische Veränderungen können sowohl durch Umweltfaktoren als auch durch unsere Ernährung beeinflusst werden.

Wie funktioniert epigenetische Ernährung?

Epigenetische Ernährung ist die gezielte Auswahl von Nahrungsmitteln und Nährstoffen, die dazu beitragen können, epigenetische Veränderungen zu fördern, die wiederum unsere Gesundheit positiv beeinflussen können. Demnach enthalten bestimmte Nahrungsmittel bioaktive Verbindungen, die die Aktivität von Genen beeinflussen, indem sie epigenetische Markierungen modulieren. Diese Markierungen können die Genexpression, also die Art wie ein Gen in Erscheinung tritt, entweder verstärken oder abschwächen. Wir können also gezielt Nahrungsmittel konsumieren, die bioaktive Verbindungen enthalten und somit in den epigenetischen Mechanismen wirken können.

Essen für die nächste Generation?

Wirkt sich die epigenetische Ernährung also auch auf die Nachkommen eines Menschen aus? Tatsächlich können epigenetische Veränderungen, die durch unsere Ernährung oder Umweltfaktoren verursacht werden, in den Keimzellen (Eizellen und Spermien) gespeichert und somit von einer Generation auf die nächste übertragen werden. Dieser Prozess wird als transgenerationale oder epigenetische Vererbung bezeichnet.

Studien an Tieren haben gezeigt, dass die Ernährung der Elterngeneration epigenetische Veränderungen in den Keimzellen verursachen kann, die sich auf die Genexpression und die Gesundheit der Nachkommen auswirken. Zum Beispiel wurde beobachtet, dass eine ungesunde Ernährung der Mutter während der Schwangerschaft und Stillzeit das Risiko von Adipositas und Stoffwechselstörungen bei den Nachkommen erhöhen kann.

Auch bei Menschen gibt es Hinweise darauf, dass epigenetische Veränderungen durch die Ernährung von einer Generation auf die nächste übertragen werden können. Hier haben Studien gezeigt, dass die Ernährung der Eltern vor der Empfängnis und während der Schwangerschaft die epigenetische Markierung in den Keimzellen und den frühen Stadien der Embryonalentwicklung beeinflussen und sich so auf die Gesundheit der Nachkommen auswirken kann. Allerdings ist die transgenerationale Vererbung von epigenetischen Veränderungen noch nicht vollständig erforscht.

Diese Nahrungsmittel fördern epigenetische Veränderungen

  • Grünes Blattgemüse: Grüne Gemüsesorten wie Spinat, Grünkohl oder Mangold enthalten hohe Mengen an Folsäure, einem B-Vitamin, das für die DNA-Methylierung wichtig ist. Umgekehrt kann ein Folsäuremangel zu abnormalen epigenetischen Veränderungen führen.
  • Kurkuma: Die gelbe Wurzel enthält Curcumin, eine Verbindung mit starken entzündungshemmenden Eigenschaften. Studien haben gezeigt, dass Curcumin epigenetische Veränderungen beeinflussen und die Expression bestimmter Gene modulieren kann.
  • Grüner Tee: Grüner Tee ist reich an Polyphenolen, die eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung haben. Polyphenole können epigenetische Modifikationen unterstützen und die Genexpression beeinflussen.
  • Brokkoli: Brokkoli enthält Sulforaphan, eine Verbindung, die die Expression von Genen beeinflussen kann, die an Entgiftungsprozessen beteiligt sind. Sulforaphan kann auch die DNA-Methylierung modulieren und entzündungshemmend wirken.

Das sollten Sie vermeiden

Bei der epigenetischen Ernährung gibt es keine strikten Verbote, vielmehr liegt der Fokus darauf, nährstoffreiche Lebensmittel zu konsumieren, die positive epigenetische Veränderungen fördern. Allerdings können bestimmte Ernährungsgewohnheiten oder Nahrungsmittel die epigenetischen Markierungen negativ beeinflussen. Eine ungesunde und einseitige Ernährung mit übermäßigem Konsum von verarbeiteten Lebensmitteln, zuckerhaltigen Getränken, gesättigten Fetten und Transfetten sowie ein Mangel an wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen und Mineralstoffen kann negative epigenetische Veränderungen begünstigen. Studien deuten zudem darauf hin, dass extremer Alkoholkonsum, Rauchen und eine fett- und zuckerlastige Ernährung epigenetische Veränderungen hervorrufen können, die mit einem erhöhten Risiko für chronische Erkrankungen wie Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten zusammenhängen.

Von:
Tamara Draisbach
6. Juli 2023