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Beinkorrektur: Fehlstellungen behandeln

Credit: Pexels

Fehlstellungen der Beinachse können langfristig gesehen angrenzenden Gelenken schaden. Aber nicht nur gesundheitliche Probleme können auftreten, denn Patienten leiden auch oft unter dem optischen Erscheinungsbild. Medizinische Maßnahmen können diese Beschwerden lindern.

Ursache von Fehlstellungen

Beinachsenfehlstellungen treten meist in Form einer Überbelastung der Innenseite (O-Beine) oder der Außenseite (X-Beine) des Kniegelenks auf. Der Auslöser einer Deformität der Beinachse können durch Fehlbelastungen des Hüftgelenks, der Kniescheibe oder des Sprunggelenks entstehen. Diese Fehlstellungen können entweder angeboren sein oder das Resultat eines nicht bzw. falsch verheilten Knochenbruchs sein. In manchen Fällen entstehen solche Fehlstellungen durch einseitige Knorpel- und Meniskusabnutzung.

Fehlstellungen erkennen: Diagnostik

Eine Patienten-Anamnese und die Betrachtung der Beine sind grundlegender Bestandteil einer Diagnostik. Im nächsten Schritt wird eine Röntgenbild vom gesamten Bein erstellt, um das Ausmaß und den exakten Ort der Fehlstellung zu bestimmen. Mit einer zusätzlichen MRT-Untersuchung können bereits entstandene Begleitschäden lokalisiert werden. Mögliche Symptome sind beispielsweise belastungsabhängige Schmerzen über der überbelasteten Innen- und Außenseite. Erkrankte Gelenkseiten sind in einem erweiterten Stadium möglich. Meniskusschäden können Schmerzen bei Drehbewegungen und Blockaden verursachen.  

Therapiemöglichkeiten

Massive Fehlstellungen der Beinachse können Knorpelschäden im Knie- oder Hüftgelenk verursachen. Um der Entstehung von Arthrose entgegenzuwirken, kann zum einen gelenkschonende Bewegung förderlich sein. Dazu zählt zum Beispiel Schwimmen oder Radfahren. Orthopädische Einlagen oder Orthesen können ebenso wie Physiotherapie die Schmerzen lindern, allerdings das Fortschreiten einer Arthrose nicht verhindern. Bei einer massiveren Fehlstellung ist eine Operation die sinnvollere Variante. Diese Therapie wird als „gelenk-erhaltenden Operation“ verstanden und wird in zwei Teile geteilt. Zuerst erfolgt eine Gelenkspiegelung, eine sogenannte Arthroskopie. Dabei werden Begleitschädigungen festgestellt und ambulant entfernt. In der zweiten Operation, der Umstellungsosteotomie unterscheidet man in der Behandlung zwischen der O-Bein- und der X-Bein-Fehlstellung. Bei der O-Bein-Fehlstellung wird in der Regel der Schienbeinkopf aufgeklappt oder angesägt. Im Laufe der Operation wird das Bein begradigt. Bei der X-Bein-Fehlstellung wird hingegen oberhalb des Kniegelenks operiert. Der Knochen wird durchtrennt und in die gewünschte Stellung gebracht. In beiden Fällen wird die behandelte Stelle mit Schrauben fixiert, bis der künstliche Knochenbruch verheilt.

Nachbehandlung

Die eingesetzten Platten und Schrauben werden meist nach 12 bis 18 Monaten entfernt. Meist können Patienten nach vier Wochen das Bein gering belasten. Nach weiteren Wochen können auch die Gehhilfen beiseitegelegt werden. Aber wie schnell Sie wieder voll belastbar sein werden, ist individuell abhängig und kann mehrere Monate nach der Operation anhalten.

Von:
Online Redaktion
6. September 2021