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Ayahuasca-Retreats: Selbstfindung mit der Pflanze der Geister

Credit: Pexels

Ayahuasca — die psychoaktive Pflanzenmischung mit dem unaussprechlichen Namen ist bei indigenen Völkern schon seit Jahrhunderten ein Begleiter für spirituelle Reisen. Inzwischen erfreut sich die Substanz weltweit immer größerer Beliebtheit. In speziellen Ayahuasca-Retreats können sich Sinn- und Heilungssuchende auf einen geführten Trip begeben. eternal beauty stellt drei davon vor.

Was ist Ayahuasca?

Ayahuasca ist eine psychoaktive Pflanzenmischung, die aus zwei Hauptzutaten hergestellt wird: den Lianen der Banisteriopsis caapi und den Blättern der Psychotria viridis. Für die berauschende Wirkung des Ayahuasca verantwortlich sind DMT (kurz für Dimethyltryptamin), ein starkes Psychedelikum sowie ein MAO-Hemmer, der dafür sorgt, dass das DMT im Körper wirksam bleibt.

Herkunft und Tradition

Die Ayahuasca-Zeremonie hat tiefe Wurzeln in den indigenen Kulturen des Amazonasgebiets, insbesondere bei den Schamanen der Shipibo, der Yawanawá und anderen Stämmen. Für diese Völker ist Ayahuasca ein heiliges Sakrament und wird verwendet, um Einblicke in die spirituelle Welt zu erhalten, mit den Ahnen zu kommunizieren und körperliche sowie geistige Heilung zu suchen. Die Überlieferungen und Rituale rund um Ayahuasca werden von Generation zu Generation weitergegeben und sind ein integraler Bestandteil indigener Kulturen.

Warum ist Ayahuasca so beliebt?

In den letzten Jahren hat Ayahuasca weltweit an Popularität gewonnen, insbesondere unter spirituell suchenden Menschen, aber auch bei solchen die nach alternativen Ansätzen zur Bewältigung von Traumata, psychischen Problemen oder Suchterkrankungen suchen. Die intensive psychedelische Erfahrung, die Ayahuasca bietet, wird oft als tiefgreifend und transformativ beschrieben. Teilnehmende berichten von spirituellen Erweckungen, persönlichem Wachstum und tiefer Selbsterkenntnis. Darüber hinaus hat die globale Vernetzung durch das Internet und die Verbreitung von Erfahrungsberichten und Dokumentationen zu einer erhöhten Bekanntheit von Ayahuasca geführt.

Wie läuft die Zeremonie ab?

Eine Ayahuasca-Zeremonie beginnt mit einer Vorbereitungsphase, in der Teilnehmende sich geistig und körperlich auf den Trip vorbereiten. Währenddessen erfolgt auch eine Einführung durch den/die Zeremonienleiter:in. Anschließend wird die Ayahuasca-Mischung an die Teilnehmenden verteilt und gemeinsam getrunken. Nach der Einnahme dauert es normalerweise etwa 30 Minuten bis zu einer Stunde, bis die Wirkung einsetzt. Diese kann bis zu 6 Stunden anhalten. Idealerweise begleiten erfahrene Führer:innen oder Schaman:innen die Teilnehmenden während der Zeremonie und bieten Unterstützung. Abschließend treffen sich alle zur Integration und Nachbesprechung, um ihre Erfahrungen zu teilen und die gewonnenen Erkenntnisse in den Alltag zu integrieren.

Soltara Healing Center, Sacred Valley, Peru

Soltara kommt vom spanischen „soltar” und bedeutet so viel wie „Loslassen”. Loslassen, Blockaden auflösen und geistig wachsen sollen die Besucher:innen schließlich auch in einem der vier Soltara-Retreats in Costa Rica und Peru, etwa im Sacred Valley. Hier liegt das Retreat nahe des kleinen Dorfs Arín am Fuß des Berges Pitusiray. Die Umgebung ist geprägt von Wasserfällen und dem üppigen Grün der Heilpflanzen, die hier wachsen. Wahrhaftig ein heiliger Ort — nicht nur dem Name nach, sondern auch, weil schon die Inkas dort ihre heiligen Stätten erbaut haben, die sich noch immer in der Nähe befinden. Für die Ayahuasca-Zeremonien befindet sich der Maloca-Zeremonieraum mit Himmelblick in der Anlage. Shalas, spezielle Kuppelhütten, Hängematten und Feuerstellen laden zu Rückzug, Entspannung oder gemeinsamen Zusammenkünften ein. Angeleitet werden die Zeremonien von indigenen peruanischen Shipibo-Heilern. Begleitend zu den Ayahuasca-Zeremonien werden Pflanzenmedizin und ein Integrationsprogramm angeboten.

Rythmia, Guanacaste, Costa Rica

Costa Rica gehört zu einer der fünf Blue-Zones der Erde, Regionen, in denen Menschen ein besonders langes und gesundes Leben führen. Neben der Ernährungsweise sind sicherlich die traumhafte Flora und Fauna des Landes, das sonnige Wetter und die entspannte Haltung der Bewohner:innen ein Grund dafür. In Guacanaste, inmitten von langen weißen Stränden liegt das Rythmia-Retreat, ein Zentrum für ganzheitliche Erholung und Selbstfindung. Neben Ayahuasca-Zeremonien sind auch Wellness, Yoga, Tanz, Vorträge, Workshops und Massagen Teil des „Rythmia-Way-Programms”. Die Kombination aus traditionellem Wissen und moderner Technik soll Gästen zu einem besseren Lebensgefühl verhelfen. Ayahuasca-Zeremonien werden im Rythmia von Schamanen in der kolumbianischen Tradition von Taita Juanito durchgeführt. Serviert wird pflanzliche Vollwertkost, gewohnt in einer der neu renovierten Einzel-, Doppel- oder Dreiercasitas.

Avalon, Barcelona, Spanien

Avalon bietet Ayahuasca-Retreats in Ibiza und nahe Barcelona an. Aufenthalt und Zeremonien finden dort in einer kleinen Oase, etwa eineinhalb Stunden von Barcelona entfernt, statt. Das Retreat-Zentrum, ein modernes Gebäude mit 5-Sterne-Annehmlichkeiten, ist umgeben von 65.000 Quadratmetern üppigen grünen Gärten, Teichen und einem Swimmingpool. Die Ayahuasca-Retreats von Avalon beinhalten Ayahuasca und Rapé-Zeremonien, Integrations-Workshops, individuelle Beratungssitzungen, Yoga- und Meditation sowie eine persönliche Unterstützung vor und nach dem Retreat. Teil des Programms ist zudem eine Mischung aus Meditations-, Tanz- und Vertrauenskreisen sowie Gruppenaktivitäten, ebenso können individuelle Behandlungen wie die Access-Bar-Therapie und andere Massagen in Anspruch genommen werden.

Potenzielle Risiken von Ayahuasca

Zuletzt sollte noch erwähnt sein, dass Ayahuasca auch Risiken und Gefahren birgt, insbesondere wenn es unsachgemäß verwendet wird. Körperliche Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und erhöhter Blutdruck können auftreten sowie in seltenen Fällen schwerwiegendere Komplikationen. Insbesondere auf gefährliche Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten, im Speziellen Antidepressiva, sollte Rücksicht genommen werden. Ein Ayahuasca-Trip kann psychisch stark herausfordern, negative Gefühle und Angstzustände verursachen. Es ist wichtig, dass ein Retreat über erfahrene Führer:innen verfügt, die in der Lage sind, die Teilnehmenden angemessen zu begleiten und zu unterstützen, medizinisch wie psychisch. Interessierte sollten vor der Reise ihre Gesundheit und Sicherheit sorgfältig abwägen, medizinischen Rat einholen und sich über mögliche Risiken informieren.

Von:
Tamara Draisbach
2. Juli 2023