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Wellness

Aromatherapie: Heilverfahren mit Hype-Faktor

Credit: Pexels

Aromatherapie liegt im Trend und manifestiert sich als komplementärmedizinisches Verfahren. Richtig dosiert können die ätherischen Öle das Wohlbefinden steigern, Schmerzen lindern und sogar die Gehirnfunktion positiv beeinflussen.

Selfcare-Rituale garantieren eine regelmäßige Auszeit vom Alltag, wenngleich sie Teil davon sind. Die Meditation am Morgen, die Pflegeroutine am Abend – sie setzen verwöhnende Ankerpunkte, egal wie stressig der Tag auch sein mag. Ebenso die Aromatherapie. Die Verwendung ätherischer Öle steht bereits seit Jahrtausenden in Verbindung mit wohltuenden Ritualen. Und seit geraumer Zeit weckt sie auch das Interesse einer breiteren Masse. 

Die Geschichte hinter dem Wellness-Trend

Die Aromatherapie kann durch den spezifischen Einsatz ätherischer Öle das Wohlbefinden steigern, körperliche als auch seelische Beschwerden lindern. Die konzentrierten, intensiv duftenden biochemischen Verbindungen unterschiedlicher Pflanzenteile dienen in der Natur als Lockmittel für Insekten und fungieren als Schutzmechanismus gegen Schädlinge und UV-Licht. Durch Aromatherapie am Menschen angewandt, entfalten ätherische Öle eine Kraft, die bereits im alten Ägypten zur Luftreinigung, als Heilmittel und Massageöl geschätzt wurde. Auch in China und Indien sowie bei den Römern und Griechen standen die Pflanzenessenzen im Altertum hoch im Kurs. Im Mittelalter gerieten ätherische Öle hingegen weitestgehend in Vergessenheit. Doch durch ein Malheur wurde das Jahr 1910 zum Schicksalsjahr der Aromatherapie: Im Labor des Franzosen René-Maurice Gattefossé kam es zu einer Explosion, bei der sich der Chemiker und Parfümeur schwere Verbrennungen an den Händen zuzog. Er behandelte die Wunden mit Lavendelöl und war erstaunt, wie schnell sie abheilten ohne Narben zu hinterlassen. Das Erlebnis veranlasste Gattefossé dazu, die naturreinen Öle zu erforschen, woraus die Aromatherapie resultierte.

Der Wirkeffekt der Aromatherapie

Bis heute hat sich die Therapieform weiterentwickelt und verschiedene Formen angenommen. Sowohl die Aufnahme ätherischer Öle via Inhalation durch Duftlampen und Saunaaufgüsse als auch die Anwendung im Badewasser oder bei Massagen hat sich weit verbreitet und etabliert. Die ätherischen Öle werden dabei olfaktorisch und über die Haut aufgenommen. Von der Wahrnehmung über die Nase profitiert sogar das Gehirn. Der Geruchssinn kann nämlich als einziger Sinn das limbische System – also das Gedächtnis- und Emotionszentrum unseres Gehirns – beeinflussen und dadurch einen positiven Effekt auf das Langzeitgedächtnis haben. Die Duftstoffe schütten zudem Botenstoffe aus, die schmerzlindernd oder stimmungsaufhellend wirken. Sogar Endorphin, das Glückshormon, wird getriggert. Außerdem wurde in Studien nachgewiesen, dass bestimmte in ätherischen Ölen enthaltene Duftmoleküle den Sauerstoffgehalt des Gehirns steigern können, was wiederum die Lernfähigkeit stimuliert. Diese vielfältigen Effekte sind darauf zurückzuführen, dass einige Pflanzenmoleküle einfach dekodiert und nutzbar gemacht werden können, da sie Molekülen im Gehirn ähneln. 

Aromatherapie als Trend

Vor allem durch das steigende Angebot an Diffusoren, die die Raumluft mit ätherischen Ölen anreichern, erfreut sich die Aromatherapie in den letzten Jahren einer noch größeren Beliebtheit. Mittels Ventilation, Zerstäubung oder Wärme kann damit ganz unkompliziert eine angenehme Wohn- und Arbeitsatmosphäre geschaffen werden. Kein Wunder also, dass Diffusoren inzwischen auch zum beliebten Lifestyle-Accessoires geworden sind. Zur Behandlung körperlicher und psychischer Beschwerden sind sie jedoch nur eingeschränkt geeignet. In diesen Fall ist es ratsam, einen Aromatherapeuten oder einen in der Aromatherapie versierten Arzt aufzusuchen, der die geeignete Pflanzenessenz, die Anwendungsweise sowie den Verdünnungsgrad bestimmen und einsetzen kann. Professionell angewandt können ätherische Öle sogar Heilungskräfte bei Beschwerden entfalten, bei deren Behandlung die Schulmedizin an ihre Grenzen stößt. Diverse Studien weisen die Wirkung der Aromatherapie nach, die sich somit verstärkt als komplementärmedizinisches Verfahren etabliert. Hinzu kommt, dass sich immer mehr Menschen auf alternative Heilmethoden einlassen, was die Anwendung ätherischer Öle für therapeutische Zwecke immer beliebter macht.  

Die Benefits

Zu den verbreitetsten Pflanzenessenzen zählt der Lavendel mit seiner beruhigenden, blutdrucksenkenden und krampflösenden Wirkung. Ebenso Pfefferminze, die bei Verspannungen kleine Wunder bewirken kann und für ihre schmerzstillenden Eigenschaften bekannt ist. Kümmel und Zimt werden für ihre verdauungsfördernde Kraft geschätzt, Rosmarin wirkt konzentrationsfördernd und Bergamotte gilt als effizienter Erfrischer und Mood-Booster. Desinfizierende Eigenschaften stecken in Kamille, Lavendel, Salbei und Eukalyptus. Leiden Menschen mit Demenz an Angstzuständen, hilft Melisse die Unruhe zu mindern und dank des Botenstoffs Acetylcholin die Denkfähigkeit zu steigern. 

Die innerliche Anwendung ätherischer Öle sollte, wenn überhaupt, nur nach ärztlicher Absprache durchgeführt werden. Sowohl bei der innerlichen als auch äußerlichen Anwendung ist die richtige Dosierung der Öle ausschlaggebend, ansonsten riskiert man allergische Reaktionen. Bei Asthmatikern ist besondere Vorsicht geboten, weil die Inhalation ätherischer Öle bei ihnen zu Atemnot führen kann. Und bei Schwangeren können einige Pflanzenessenzen wie zum Beispiel aus Nelken, Ingwer und Zimt Wehen auslösen.

Um ausschließlich hochwertige Produkte zu verwenden, lohnt sich beim Kauf ätherischer Öle ein genauer Blick auf das Etikett. Wenn das Produkt nicht über ein Biosiegel verfügt, wird es konventionell angebaut. Das bedeutet, dass beim Anbau Pestizide zum Einsatz kommen, die bei der Gewinnung des ätherischen Öls über Wasserstoffdestillation auch ins Endprodukt gelangen. Weil gerade das im Gegensatz zum Leitgedanken der Aromatherapie steht, die schonend und auf natürliche Weise heilen und für eine einzigartige Wohlfühlatmosphäre sorgen will, lohnt es sich in ein hochwertiges Bioprodukt zu investieren.

Von:
Pia Scheiblhuber
6. April 2024