Wüstenpflanzen haben sich an die lebensfeindlichsten Bedingungen angepasst – sie trotzen Trockenheit und extremsten Temperaturschwankungen. In der Hautpflege können wir uns diese Eigenschaften zu Nutze machen.
Von −10 Grad in der Nacht bis zu 60 Grad am Tag – das Fortbestehen in der Sahara ist nicht einfach. Man geht davon aus, dass rund 30 Millionen Quadratkilometer der Erdoberfläche von Wüsten bedeckt sind. Ein Ökosystem, das nur von besonders angepassten Organismen bewohnt wird. Zu den härtesten Überlebenskünstlern zählen Wüstenpflanzen, die einzigartige Taktiken entwickelt haben, um Wasser zu speichern oder Schäden durch Sonne und Hitze auszugleichen. Diese Witterungsverhältnisse haben außerdem dazu beigetragen, dass Kakteen, Sukkulenten und Co. viele feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe und schützende Antioxidantien in sich tragen. Dass man Pflanzenextrakte aus der Wüste nun auch immer öfter in der Hautpflege findet, war also nur eine Frage der Zeit. Welche Inhaltsstoffe besonders intensiv pflegen, lesen Sie hier.
Jojobastrauch – ein Klassiker unter den Wüstenpflanzen
Jojobaöl findet in der Haut- und Haarpflege schon lange Zeit Verwendung. Das hydratisierende Extrakt wird aus den Samen des gleichnamigen Jojobastrauchs gewonnen. Man findet das immergrüne Gewächs besonders oft in den Wüsten von Mexiko, Kalifornien und Arizona. Das Öl der Pflanze hat eine besonders leichte Textur und wird schnell von Haut- und Haaren absorbiert, weil es unserem körpereigenen Sebum gleicht. Zudem enthält Jojobaöl auch viel natürliches Squalan – ein Stoff, der den Hydro-Lipid-Film der Haut unterstützt.
Antibakterieller Wüstensalbei
Wüstensalbei wirkt klärend, balancierend und besitzt vor allem auch antibakterielle Eigenschaften. Das ätherische Öl der Pflanze wird vielfältig eingesetzt: bei entzündlicher Haut, die zu Akne und Unreinheiten neigt, oder auch bei fettiger Verschuppung der Kopfhaut. Ein weiteres Einsatzgebiet findet der Wüstensalbei in der Aromatherapie bei seelischer Unausgeglichenheit.
Skincare Hero: Feigenkaktus
Wüstenpflanzen wie der Feigenkaktus sind ein echtes Pflege-Powerhouse. Selbst die längsten Trockenperioden kann der Organismus wegen seines Feuchtigkeitsspeichers überleben: über die Wurzeln kann der Kaktus innerhalb kürzester Zeit Unmengen an Wasser aufnehmen, das in den Sprossen gespeichert wird. Ähnlich funktioniert auch das Feuchtigkeitsdepot in der Hornschicht unserer Haut. Die Extrakte der Pflanze wirken hydratisierend, hautbesänftigend und stärken die Schutzbarriere unseres größten Organs.
Patrick Vogel
4. März 2022
