Die Ostseeinsel Rügen beeindruckt mit historischen Seebädern und ihrer malerischen Landschaft aus ausgedehnten Stränden und den charakteristischen weißen Kreidefelsen. Letztere sind aber nicht nur faszinierend anzusehen, sondern sind zudem auch Abbaustätten für das traditionsreiche Naturprodukt Rügener Heilkreide. Diese findet aufgrund ihrer besonderen Mineralstoffzusammensetzung und vielseitigen Wirkpalette Anwendung in Gesundheits- und Pflegeprodukten.
Herkunft und Abbau der Heilkreide
Die Ursprünge der Rügener Heilkreide reichen zurück bis in die letzte Eiszeit, als Gletscher die Kreideablagerungen in der Region hinterließen. Diese Ablagerungen erstrecken sich über weite Teile der Insel Rügen und bilden die Grundlage für das kostbare Mineral. Der Abbau der Heilkreide erfolgt heute vor allem im nordwestlichen Teil der Insel. Durch schonende Abbauverfahren wird die Umweltbelastung minimiert, um die einzigartigen Eigenschaften der Kreide zu bewahren. Traditionell wurde die Kreide von Hand abgebaut, heutzutage kommen jedoch auch moderne Abbauverfahren zum Einsatz. Außer in Rügen wird Heilkreide übrigens auch in Sibirien, der Normandie, im ungarischen Héviz und im Nildelta Ägyptens abgebaut. Die Zusammensetzung der Heilkreide variiert je nach den geologischen Bedingungen.
Zusammensetzung
Die Heilkreide besteht hauptsächlich aus Kalziumcarbonat. Dieser Hauptbestandteil wird durch die Überreste von Meeresorganismen, insbesondere von Krebstieren, gebildet, die während der Kreidezeit vor etwa 60 Millionen Jahren in der Region lebten. Die abgelagerten Sedimente haben sich im Laufe der Zeit verdichtet und verfestigt, wodurch die charakteristischen Kreideschichten auf der Insel Rügen entstanden sind. Kalziumcarbonat ist bekannt für seine entzündungshemmenden und hautberuhigenden Eigenschaften. Daneben enthält die Kreide zusätzlich Spurenelemente wie Magnesium, Strontium und Mangan. Sie tragen zur Regeneration der Haut bei und fördern die Durchblutung.
Anwendungsmöglichkeiten
Rügener Heilkreide wird in Form von Packungen, Bädern, Peelings oder Masken auf die Haut aufgetragen. Ihr hoher Kalziumcarbonat-Gehalt fördert die Entgiftung und Reinigung der Haut, während die Spurenelemente ihre regenerierende Wirkung entfalten. Hauterkrankungen zeigen eine deutliche Besserung, die Haut wird spürbar geschmeidiger, und Entzündungen klingen ab. Diese Anwendungen sind deshalb besonders bei Hautproblemen wie Akne, Neurodermitis und Schuppenflechte beliebt. Darüber hinaus wird Rügener Heilkreide auch bei rheumatischen Beschwerden und Muskelverspannungen eingesetzt. Hier soll sie Schmerzen lindern und eine verbesserte Beweglichkeit bewirken.
Online Redaktion
16. November 2023
