Unser Gesicht ist das erste Körpermerkmal mit dem unser Gegenüber interagiert. Wie unser Gesicht aussieht, beeinflusst maßgeblich auch die eigene Mimik und wie diese von unserem Umfeld wahrgenommen wird. Mit fortschreitendem Alter verändert sich jedoch unser Körper: die Kollagenproduktion nimmt ab, die Haut fängt an zu hängen und es bilden sich Falten. Dabei ist das Gesicht oft die Körperpartie, auf der sich der Alterungsprozess als erstes zeigt. Ein Fadenlifting kann helfen.
Über die letzten Jahre ist das Interesse und der Bedarf an Eingriffen aus dem ästhetisch-medizinischen Bereich immer größer geworden – besonders oft lassen wir unser Gesicht behandeln: sei es mit Botox, Dermafillern oder einem Facelift. Aber was ist, wenn Unterspritzungen nicht den gewünschten Erfolg bringen und eine Operation nicht in Frage kommt?
Was ist ein Fadenlifting?
Ein Fadenlifting, oder auf Englisch Thread Lift, ist ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem medizinische Fäden unter der Haut fixiert werden, um erschlaffte Partien anzuheben und zu straffen. Hauptsächlich behandelt werden mit einem Fadenlifting Regionen um Augen und Wangen, aber gegebenenfalls können auch gute Ergebnisse bei einer Straffung von Dekolleté, Hals, Bauch oder Po mittels Fäden erzielt werden. Wichtig ist jedoch im Hinterkopf zu halten, dass das Resultat sehr subtil und nicht permanent ist, da die benutzen Fäden sich nach ein paar Monaten wieder auflösen. Es gibt aber einen weiteren Wirkeffekt: Die Fäden, die durch eine dünne Nadel unter der Haut platziert werden, stimulieren den Körper zur Kollagenbildung.
PDO oder Silhouette Soft®?
Je nach Behandlungsziel und Hautbeschaffenheit, werden für ein Thread Lift entweder PDO-Fäden oder Silhouette Softs verwendet. Diese minimalivasive Form des Liftings gibt es zwar schon seit den 1990ern, aber innovative, medizinische Fäden haben den Eingriff wieder in den Mittelpunkt gerückt. PDO-Fäden gibt es in den verschiedensten Ausführungen – in einem Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt finden Sie heraus, welche Art Faden zu Ihnen passt. Generell wirken PDOs jedoch alle nach demselben Prinzip: PDO steht für Polydioxanone, ein Material aus der Kardiochirurgie. Unter einer lokalen Betäubung werden Ihnen die Fäden unter der Haut fixiert. Die Haut wird dadurch schon einmal physisch angehoben, gleichzeitig kommt aber noch die oben beschriebene Bioreaktion des eigenen Körpers hinzu; die Gewebsbildung wird angeregt, neues Kollagen entsteht und die Haut bekommt mehr Volumen. Die Fäden lösen sich nach etwa vier bis sechs Monaten auf, aber das Ergebnis kann bis zu drei Jahre sichtbar sein. Silhouette Softs wirken ähnlich, aber haben gleichzeitig noch einen Regenerationseffekt. Die Trendfäden aus den USA bestehen nämlich aus Polymilchsäure und Glykolsäure, wodurch die Kollagenproduktion ebenfalls angeregt wird. Gleichzeitig enthalten die Fäden aber sogenannte resorbierbare Kegel, mit denen Ihr Arzt den erschlafften Bereich sofort definieren kann. Sie sind nach zehn bis zwölf Monaten vollständig abgebaut, aber auch hier kann das Ergebnis bis zu drei Jahre halten. Während die Silhouette Softs einen besseren Lifting-Effekt realisieren, wird bei PDO-Fäden eine bessere Kollagenproduktion erzielt.
Für wen eignet sich ein Thread Lift und was sind die Vorteile?
Patienten und Patientinnen im Alter zwischen Mitte 30 und Ende 50 profitieren am besten von einem Thread Lift. Die Haut darf noch nicht zu schlaff sein, weil sonst keine Verbesserung erzielt werden kann. Da bei einem Fadenlifting Hautstruktur und -textur nicht mitbehandelt wird, wird der Eingriff oft auch mit einer Unterspritzung, einer Eigenfett- oder Eigenblutbehandlung kombiniert. Der entscheidende Vorteil am Fadenlifting sind aber die kaum vorhandenen Nebenwirkungen, die geringe Ausfallzeit und wie schnell der Eingriff durchgeführt werden kann. Theoretisch reicht nämlich schon eine Stunde aus, um das Gesicht ein paar Jahre jünger werden zu lassen.
Patrick Vogel
5. Dezember 2020
