Im Urlaub am Strand zu liegen ist wunderbar erholsam, doch auf Dauer schnell etwas eintönig. Beim Tauchen hingegen gibt es weit mehr zu entdecken und zu erleben. Schließlich ist die Unterwasserwelt voller einzigartiger Kreaturen und Pflanzen, die es zu bestaunen gilt. Wenn Sie dabei über das Schnorcheln an der Oberfläche hinaus wollen, ist es sinnvoll einen Tauchschein zu machen. Alle Informationen dazu lesen Sie hier.
Welche Tauchscheine gibt es?
Je nach Wassertiefe und Schwierigkeit gibt es unterschiedliche, aufeinander aufbauende Arten von Scheinen, die Sie erwerben können.
- Scuba Diver:
- Der Scuba Diver Kurs ist eine Einsteigerstufe und ermöglicht es, unter Aufsicht einer/s Tauchlehrers/Tauchlehrer:in bis zu einer begrenzten Tiefe von 12 Metern zu tauchen.
- Dieser Tauchschein kann als Zwischenschritt zum Open Water Diver dienen und ist ideal für diejenigen, die weniger Zeit oder finanzielle Ressourcen investieren möchten.
- Ein Scuba Diver Kurs kann zwischen 150 und 300 Euro kosten.
- Open Water Diver (OWD):
- Dies ist der grundlegende Tauchschein, der es Ihnen ermöglicht, bis zu einer Tiefe von 18 Metern zu tauchen.
- Voraussetzungen: Ein Mindestalter von 10 Jahren und grundlegende Schwimmkenntnisse.
- Dieser Kurs dauert normalerweise 3-4 Tage und kostet etwa 300-500 Euro.
- Advanced Open Water Diver (AOWD):
- Der AOWD baut auf dem OWD auf und ermöglicht tiefere Tauchgänge (in der Regel bis zu 30 Meter) sowie Spezialtauchgänge wie Nachttauchen oder Wracktauchen.
- Er kann in 2-3 Tagen abgeschlossen werden und kostet etwa 250-400 Euro.
- Rescue Diver:
- Der Rescue Diver Kurs konzentriert sich auf Rettungstechniken und Sicherheit und ist ein wichtiger Schritt, für jeden, der in Betracht zieht, professioneller Taucher zu werden.
- Die Ausbildung dauert hierbei normalerweise 3-4 Tage und kostet etwa 400-600 Euro.
- Divemaster:
- Dieser Kurs bereitet Sie darauf vor, Tauchführer:in zu werden und andere Taucher:innen zu begleiten. Es ist der erste Schritt in Richtung einer professionellen Tauchkarriere.
- Dieser Kurs kann mehrere Wochen bis Monate in Anspruch nehmen und kostet in der Regel mehrere tausend Euro.
Die einzelnen Schritte zum Tauchschein
- Die Wahl der Tauchschule: Recherchieren Sie online oder fragen Sie in Ihrer Region nach, um eine geeignete Tauchschule zu finden. Achten Sie darauf, dass sie von einer anerkannten Tauchorganisation wie PADI, SSI oder NAUI zertifiziert ist.
- Anmeldung: Sie können sich in der Regel online oder persönlich anmelden.
- Theorie und Praxis: Der Kurs wird Theorieunterricht und praktische Übungen im Wasser beinhalten. Dort lernen Sie alles über Ausrüstung, Tauchphysik, Sicherheitsverfahren und mehr.
- Tauchgänge: Sie werden außerdem eine Reihe von Tauchgängen in freiem Gewässer unter Aufsicht einer/s Tauchlehrers/Tauchlehrer:in absolvieren, um praktische Erfahrung zu sammeln.
- Abschlussprüfung: Zum Ende des Kurses müssen Sie eine Abschlussprüfung bestehen, um Ihren Tauchschein zu erhalten.
- Zertifikat: Nach erfolgreichem Abschluss des Kurses erhalten Sie ein entsprechendes Zertifikat als Bescheinigung.
Was sind die Vorteile des Tauchens?
Das Tauchen bietet eine beeindruckende Palette an Vorteilen für die körperliche und mentale Gesundheit.
Körperlich:
Tauchen ist ein Ganzkörpersport, der nicht nur die Muskulatur stärkt, sondern auch die Ausdauer verbessert. Während des Tauchens müssen verschiedene Muskelgruppen im Einklang arbeiten, um sich mühelos im Wasser zu bewegen. Dies führt zu einem äußerst effektiven Training. Das kontrollierte Atmen beim Tauchen fördert eine bewusste Atemtechnik, die die Lungenkapazität und die Atemkontrolle verbessert. Diese Fähigkeiten können sogar Menschen mit Atemproblemen zugutekommen. Gleichzeitig werden die Gelenke beim Tauchen nur gering belastet, was es zu einer schonenden Sportart für Menschen mit Gelenkproblemen oder Arthritis macht. Die Bewegungen beim Tauchen erfordern außerdem Flexibilität und Beweglichkeit.
Mental:
Tauchen bietet einen erheblichen Stressabbau. Das Erkunden der faszinierenden Unterwasserwelt in einer ruhigen Umgebung kann zu tiefer Entspannung führen. Das konzentrierte Atmen unter Wasser hat oft meditative Effekte und hilft, den Alltagsstress abzubauen.
Darüber hinaus fördert das Tauchen die mentale Gesundheit, da es das Überwinden von Herausforderungen und das Erreichen von Zielen ermöglicht. Dies stärkt das Selbstvertrauen und erhöht das Wohlbefinden. Zuletzt schenkt Ihnen das Tauchen ein besonderes Naturerlebnis. Die Vielfalt der Unterwasserwelt, von lebhaften Korallenriffen bis hin zu exotischen Fischarten, schärft das Bewusstsein für die Natur und den Umweltschutz. Das Erkunden der Unterwasserwelt erweckt den Entdeckergeist und vermittelt ein Gefühl von Abenteuer.
Umweltetikette beachten
Ob Sie wandern oder tauchen gehen: In beiden Fällen dringen Sie unausweichlich in ein natürliches Gebiet ein, in dem unterschiedliche Tiere und Pflanzen ihren Lebensraum haben. Damit die Umwelt dabei so wenig wie möglich zu Schaden kommt, sollten auch beim Tauchen deshalb bestimmte Dinge beachtet werden.
- Respekt für die Umwelt: Ein grundlegendes Prinzip des Tauchens ist es, die Unterwasserwelt so zu hinterlassen, wie man sie vorgefunden hat. Das bedeutet, keine Korallen zu berühren, keine Tiere zu stören und keinen Müll im Meer zu hinterlassen.
- Bewusstsein schaffen: Taucher:innen haben oft die Möglichkeit, die Schönheit und Fragilität der Ozeane aus erster Hand zu erleben. Sie können dieses Wissen nutzen, um andere über Umweltprobleme aufzuklären und die Bedeutung des Schutzes der Ozeane zu betonen.
- Müll beseitigen: Viele Taucher:innen engagieren sich in Aufräumaktionen unter Wasser, bei denen sie Müll und Abfälle entfernen, die die Meeresumwelt gefährden. Diese Bemühungen tragen dazu bei, die Gewässer sauber zu halten.
- Verantwortungsvoller Umgang mit Tauchausrüstung: Taucher:innen sollten sicherstellen, dass ihre Ausrüstung ordnungsgemäß gewartet wird, um unnötigen Verschleiß oder die Freisetzung von schädlichen Substanzen in die Umwelt zu verhindern.
- Ökotourismus unterstützen: Wenn Tauchreisen geplant werden, ist es wichtig, Tauchunternehmen zu wählen, die umweltfreundliche Praktiken und Standards unterstützen. Dies kann den Druck auf fragile Ökosysteme verringern.
- Unterstützung von Naturschutzorganisationen: Taucher:innen können sich auch aktiv an Naturschutzorganisationen und -projekten beteiligen, die sich für den Schutz der Meere und ihrer Bewohner einsetzen.
Tamara Draisbach
6. September 2023