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Psychodermatologie: Was die Psyche mit unserer Haut zu tun hat

Credit: Unsplash

Die Psychodermatologie ist vielen als Fachgebiet noch unbekannt, gewinnt jedoch immer mehr an Bedeutung. Es erforscht die komplexe Verbindung zwischen Psyche und Hautgesundheit und betrachtet die Wechselwirkungen zwischen psychologischen Faktoren, emotionalem Wohlbefinden und dermatologischen Erkrankungen. Der Ansatz beruht auf der Erkenntnis, dass der Geist und der Körper eng miteinander verbunden sind und dass psychische Belastungen sowohl die Entstehung als auch den Verlauf von Hauterkrankungen beeinflussen können...

Die Verbindung zwischen Haut und Psyche

Die Haut ist nicht nur das größte Organ des Körpers, sondern auch ein wichtiges Kommunikationsmittel zwischen dem inneren und äußeren Milieu. Sie reagiert nicht nur auf physische Reize, sondern auch auf psychische und emotionale Einflüsse. Stress, Angst, Depressionen und andere psychische Belastungen können Auswirkungen auf die Haut haben und das Auftreten oder die Verschlimmerung von dermatologischen Erkrankungen wie Ekzemen, Psoriasis, Akne und Rosacea begünstigen. Hier setzt die sogenannte Psychodermatologie an.

Mechanismen der Psychodermatologie

Stress und Entzündung

Stress ist ein bekannter Auslöser für Entzündungsreaktionen im Körper. In der Psychodermatologie wird angenommen, dass psychischer Stress die Freisetzung von Stresshormonen wie Kortisol erhöht, die wiederum Entzündungen im Körper fördern können. Dies kann zu einer Verschlimmerung von Hauterkrankungen führen oder den Heilungsprozess verlangsamen.

Kratzgewohnheiten und Juckreiz

Psychische Belastungen können zu unbewussten Kratzgewohnheiten führen, die die Hautbarriere schädigen und zu Hautreizungen und Infektionen führen können. Darüber hinaus kann psychischer Stress den Juckreiz bei bestimmten Hauterkrankungen verstärken, was zu einem Teufelskreis aus Juckreiz und Kratzen führen kann.

Psychopharmaka

Einige psychopharmakologische Medikamente, die zur Behandlung von psychischen Erkrankungen eingesetzt werden, können direkte Auswirkungen auf die Haut haben. Sie können beispielsweise Hautausschläge, allergische Reaktionen oder Photosensibilität verursachen. In der Psychodermatologie werden die potenziellen Auswirkungen dieser Medikamente auf die Hautgesundheit berücksichtigt.

Die Rolle der Psychodermatologie in der Behandlung

Psychodermatologie umfasst verschiedene Behandlungsansätze, die darauf abzielen, sowohl die psychischen als auch die dermatologischen Symptome zu lindern. In der Regel wird ein multidisziplinärer Ansatz, bei dem Dermatologen, Psychologen und andere Fachleute zusammenarbeiten, empfohlen. Zu den Behandlungsmöglichkeiten zählen:

Psychotherapie

Psychotherapeutische Ansätze wie kognitive Verhaltenstherapie und Entspannungstechniken können helfen, Stress abzubauen, Bewältigungsstrategien zu entwickeln und negative Denkmuster umzuwandeln. Das kann entscheidend dazu beitragen, psychische Belastungen zu reduzieren und somit auch die Symptome der Hauterkrankungen zu verbessern.

Pharmakologische Therapie

In einigen Fällen kann die Verabreichung von psychopharmakologischen Medikamenten zur Behandlung von Begleiterscheinungen wie Angstzuständen oder Depressionen sinnvoll sein. Dabei ist es wichtig, die möglichen Auswirkungen auf die Haut zu berücksichtigen und eng mit einem Dermatologen zusammenzuarbeiten.

Entspannungstechniken

Auch altbewährte Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder Yoga können dabei helfen, Stress abzubauen und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Dies wirkt sich wiederum positiv auf die Hautgesundheit aus.

Von:
Online Redaktion
9. Juni 2023