Wir selbst sind unser größter Kritiker. Beim Blick in den Spiegel fallen uns Falten, erschlaffte Haut oder das ein oder andere überflüssige Pfund auf, was Außenstehende meist gar nicht bemerken. Aber Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Neben Body Positivity sollten wir auch der Face Positivity mehr Beachtung schenken und unsere Ecken und Kanten lieber schleifen, anstatt vollständig auszumerzen. Dabei kann die ästhetische Medizin einiges dazu beitragen, das eigene Wohlbefinden zu steigern.
In der Soziologie beschreibt Face das Konzept des gewünschten öffentlichen Selbstbildes. Dieses unterscheidet sich von Individuum zu Individuum. Denn jeder möchte anders von der Außenwelt wahrgenommen werden. Jeder nimmt sein eigenes Face, sowie auch das Face des Gegenübers wahr. Den Begriff prägte in den 1960er Jahren der Soziologe Erving Goffman. Zwar stellt seine Theorie eher ein Höflichkeitsmodell dar, als ein Schönheitsideal, aber es lässt sich hervorragend auf die zeitgemäßen Vorstellungen von äußerer Schönheit übertragen.
Ein strahlendes Lächeln, dichte Wimpern und volle Lippen – das Gesicht prägt maßgeblich unser Erscheinungsbild. Stars und Sternchen beeinflussen dabei maßgeblich unsere Meinung darüber, was wir als schön empfinden und was nicht. Genau deshalb sind wir auch äußerst kritisch mit unseren naturgegebenen Konturen. Dabei ist die perfekte Symmetrie nicht immer das, was Schönheit ausmacht: oft ziehen uns vor allem äußerliche Attribute an, die man vielleicht nicht als perfekt beschreiben würde.
In der ästhetischen Medizin gibt es viele Maßnahmen, mit denen man das eigene Aussehen individuell formen und anpassen kann. Doch ein perfektes symmetrisches Gesicht ist nicht das, was mal mit Fillern, Liftings oder Botox erreichen will. Denn dann wirkt das Ergebnis schnell zu perfekt und damit maskenhaft. Vielmehr geht es darum, die Persönlichkeit und die Besonderheiten, die unser individuelles Erscheinungsbild ausmachen, zu einem harmonischen Ganzen zu machen. Muskelbewegungen sollen erhalten bleiben, während man kleine Störfaktoren wie Augenringe, Hängepartien oder Falten ausmerzt. Face Positivity bedeutet mit einem Mindestmaß an Treatments, das bestmögliche Selbst im Spiegel zu erkennen. Deshalb gilt auch in der ästhetischen Medizin das Motto ‚Weniger ist mehr‘. Denn wer will schon aussehen wie jeder andere.
eternal Beauty Redaktion
18. April 2021