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Dankbarkeit: Was passiert im Gehirn?

Credit: Pexels

Wenn die Ernte im Herbst eingefahren wurde, feiern Christ_innen hierzulande Erntedankfest. Der kirchliche Feiertag am ersten Sonntag im Oktober ist vor allem da, um Wertschätzung gegenüber dem auszudrücken, was die Natur den Menschen geschenkt hat. Auch in den USA findet am 23. November Thanksgiving statt. Dankbarkeit auszudrücken und zu teilen, stellt die Grundprinzipien dieser beiden Festlichkeiten dar. Aber warum ist Dankbarkeit eigentlich so wichtig und was passiert, wenn wir sie praktizieren?

Das macht Dankbarkeit im Gehirn:

Das Gefühl von Dankbarkeit löst im Gehirn einige positive Reaktionen aus. Es kann das Belohnungssystem, insbesondere den Nucleus accumbens, aktivieren. Dieser Teil des Gehirns ist für die Verarbeitung von Belohnungen und positiven Emotionen verantwortlich. Wenn wir dankbar sind, fühlen wir uns oft belohnt und glücklich, was mit der Aktivität des Nucleus accumbens verbunden. Daneben kann Dankbarkeit die Freisetzung von Oxytocin fördern, dem Hormon, das mit sozialen Bindungen und positiven Emotionen in Verbindung steht. Dessen Ausschüttung verstärkt das Gefühle der Verbundenheit und das fördert Vertrauen in andere.

Auch der präfrontale Kortex, insbesondere der ventromediale präfrontale Kortex (vmPFC), spielt eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung von Dankbarkeit. Dieser Teil des Gehirns ist mit der Bewertung von Belohnungen, der emotionalen Regulation und der sozialen Interaktion verbunden. Dankbarkeit kann auch den Hippocampus beeinflussen, der für das Gedächtnis und das Lernen verantwortlich ist. Forschungen legen deshalb nahe, dass dankbare Menschen besser in der Lage sind, positive Erlebnisse zu speichern und später wieder abzurufen.

Deshalb ist sie außerdem gesund:

Sich auf die positiven Aspekte des Lebens zu konzentrieren und sich für sie zu bedanken, kann die negativen Auswirkungen von Stress mindern. Dankbarkeit ist außerdem mit einem niedrigeren Risiko für psychische Gesundheitsprobleme verbunden, denn sie fördert positive Emotionen und hilft, negative Denkmuster zu durchbrechen.

Menschen, die sich regelmäßig in Dankbarkeit üben, berichten häufig von einer allgemein höheren Lebenszufriedenheit. Ebenso kann Dankbarkeit die Qualität der Beziehungen zu anderen Menschen verbessern, denn wenn wir unsere Wertschätzung für andere ausdrücken, stärkt das unsere Bindungen und fördert eine unterstützende soziale Umgebung. Dankbare Menschen sind darüber hinaus oft widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen des Lebens. Sie können schwierige Zeiten besser bewältigen und sich schneller erholen.

Dankbarkeit kann zudem positive Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit haben. Sie stärkt das Immunsystem und reduziert Entzündungen im Körper. Studien haben gezeigt, dass das Praktizieren von Dankbarkeit sogar mit einer verbesserten Schlafqualität in Verbindung gebracht werden kann. Vor dem Schlafengehen über das Gute im Leben nachzudenken, kann dazu beitragen, einen ruhigen Schlaf zu fördern.

Wie praktiziert man Dankbarkeit?

  • Dankbarkeitstagebuch: Führen Sie täglich oder wöchentlich ein Dankbarkeitstagebuch. Schreiben Sie dazu mindestens drei Dinge auf, für die Sie dankbar sind. Es können kleine oder große Dinge sein, die Ihnen Freude bereitet haben, etwa die Unterstützung von Freunden, schöne Momente in der Natur oder persönliche Erfolge.
  • Meditation: Setzen Sie sich ruhig hin, schließen Sie die Augen und konzentrieren Sie sich auf das, wofür Sie dankbar sind. Atmen Sie tief ein und aus und richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die positiven Aspekte Ihres Lebens.
  • Rituale: Schaffen Sie spezielle Rituale, um Ihre Dankbarkeit zu zeigen. Zum Beispiel könnten Sie vor dem Essen eine kurze Dankeszeremonie abhalten, in der Sie sich für Ihr Essen und die Menschen, die es bereitet haben, bedanken. Das muss kein klassisches Tischgebet sein, sondern kann auch außerhalb eines religiösen Rahmens stattfinden.
  • Dankbarkeit (mit)teilen: Sagen Sie den Menschen in Ihrem Leben, wie dankbar Sie für sie sind. Zeigen Sie Ihre Wertschätzung durch Worte und Taten.
Von:
Tamara Draisbach
29. Oktober 2023