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Dental Care

Zahnfehlstellungen – Welche Korrekturmöglichkeiten gibt es?

credit: unsplash

Komplett gerade Zähne sind von Natur aus sehr selten. Die meisten unter Ihnen mussten wahrscheinlich wegen kleiner Fehlstellungen oder schiefer Zähnen irgendwann in ihrem Leben eine lose oder sogar eine feste Zahnspange tragen. Wir stellen Ihnen heute die vier häufigsten Zahnfehlstellungen vor und erklären Ihnen die jeweiligen Korrekturmöglichkeiten.

Was sind Zahnfehlstellungen?

Von Zahnfehlstellungen ist die Rede, wenn Zähne nicht korrekt angeordnet sind. Sie stehen also beispielsweise schief, sind gedreht oder stark herausgewachsen. In Einzelfällen kann das sogar gesundheitlichen Folgen haben. Die größte Auswirkung haben Zahnfehlstellungen aber auf die Ästhetik und somit auch auf unser Selbstwertgefühl. Zahnfehlstellungen können außerdem das Risiko für Karies oder Parodontitis erhöhen und alltägliche Dinge wie Essen, Sprechen oder die Zahnreinigung erschweren. Von Zahnfehlstellungen zu unterscheiden sind Kieferfehlstellungen, bei denen der gesamte Ober- oder Unterkiefer verschoben ist, was auch zu Schmerzen führen kann.

Welche Zahnfehlstellungen gibt es?

Überbiss

Ein Überbiss besteht, wenn der Oberkiefer im Verhältnis zum Unterkiefer zu groß ist und somit übersteht. Gerade bei geschlossenem Mund wird eine solche Fehlstellung auch deutlich sichtbar, da der Oberkiefer sehr weit über den Unterkiefer hinaus ragt. Ein leichter Überbiss ist meist nicht weiter problematisch und kann oft sogar mit einer losen Zahnspange behandelt werden. Ein ausgeprägterer Überbiss kann dagegen unangenehme Folgen haben. Es können Atemwegsinfektionen entstehen oder Kopfschmerzen, Muskelverspannungen oder Kiefergelenkschmerzen auftreten. Betroffene schnarchen deutlich häufiger und können mit Karies zu kämpfen haben. Auch das Gesichtsprofil wird sichtbar beeinträchtigt. 

Vorbiss

Bei einem Vorbiss ist entweder der Unterkiefer im Verhältnis zum Oberkiefer zu lang oder der Oberkiefer im Verhältnis zum Unterkiefer zu klein. Diese Fehlstellung wird oft auch als Unterbiss bezeichnet und behindert das vernünftige Aufeinanderbeißen der Zähne. So entsteht ein frontaler Kreuzbiss, bei dem die unteren Schneidezähne über die oberen herüber beißen. Folgen einer solchen Zahnfehlstellung sind eine Beeinträchtigung beim Abbeißen und Kauen von Lebensmitteln, Kiefergelenkbeschwerden oder negative Auswirkungen auf die Gesichtsform. So erscheint das Kinn meist als übermäßig groß. 

Tief- und Deckbiss 

Im Normalfall bedecken die oberen Schneidezähne die unteren beim Zusammenbeißen etwa zwei bis drei Millimeter. Ist ein Tiefbiss vorhanden, reichen die oberen Schneidezähne jedoch zu weit nach unten und bedecken so die gesamten Schneidezähne im Unterkiefer. Bei einem Deckbiss sind die oberen Schneidezähne zusätzlich nach innen gekippt, sodass sie beim Zusammenbeißen das Zahnfleisch berühren können. Das führt zu Verletzungen. Ohne Korrektur können so zum Beispiel Gaumen oder Zahnfleisch unterhalb der der unteren Schneidezähne verletzt werden.  Auch kann es zu Zahnverlust kommen, da sich das Gewebe so langsam zurückbildet. Diese Fehlstellung begünstigt außerdem Karies und Kiefergelenkbeschwerden .    

Engstand

Haben die Zähne nicht genug Platz im Kiefer, liegt ein Engstand vor. Dabei ist entweder von Beginn an nicht genug Platz im Mund vorhanden, oder der notwendige Platz geht mit der Zeit verloren. Das kann durch Zahnwanderungen oder auch durch das Wachsen der Weisheitszähne entstehen. Mögliche Folgen eines Engstands sind eine erschwerte Zahnpflege oder auch ein erhöhtes Karies- und Parodontitisrisiko.    

Diese Korrekturmöglichkeiten haben Sie 

Überbiss-Korrekur

Die Behandlung eines Überbisses erfolgt bei Kindern und Jugendlichen gewöhnlich mit der Hilfe einer festen Spange. Diese dämmt entweder das Wachstum des Oberkiefers ein oder fördert das Wachstum des Unterkiefers. Bei Erwachsenen wird dagegen oft zu kieferorthopädisch-kieferchirurgischen Behandlungen gegriffen, da das Wachstum des Kiefers hier eigentlich schon abgeschlossen ist und eine feste Spange somit nicht mehr viel bewirken kann. 

Vorbiss-Korrektur

Ein ausgeprägter Vorbiss wird bestenfalls schon früh erkannt. Dann kann durch Behandlung des Milchzahngebisses das Wachstum des Unterkiefers gehemmt und das Wachstum des Oberkiefers gefördert wird. Andernfalls kann nur ein kieferchirurgischer Eingriff im Erwachsenenalter Abhilfe schaffen.   

Tiefbiss- und Deckbiss-Korrektur

Die Behandlung des Tief- oder Deckbisses ist nicht ganz so einfach. Bei gleichzeitigem Überbiss ist die Behandlung bei Kindern manchmal manchmal darauf ausgerichtet, das Wachstum des Oberkiefers zu hemmen oder das Wachstum des Unterkiefers zu fördern, um einen Ausgleich zu schaffen. Bei Erwachsenen erfolgt oftmals eine zusätzliche kieferchirurgische Therapie. Eine weitere Behandlungsmethode ist das Intrudieren bzw. Extrudieren der Schneidezähne. Dabei werden die oberen Schneidezähne in den Kiefer zurückbewegt oder die unteren Schneidezähne aus dem Kiefer herausbewegt. 

Engstand Korrektur 

Um im Kiefer wieder genug Platz zu schaffen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Bei Kindern und Jugendlichen ist es zum Beispiel durchaus noch möglich, das Kieferwachstum anzuregen. Bei Erwachsenen fällt dieser Lösungsansatz weg. Das Kieferwachstum wird durch Weiten des Kiefers angeregt. So finden alle Zähne ausreichend Platz und können anschließend mit einer festen Spange an Ort und Stelle gehalten werden. Bei Erwachsenen wird im Rahmen der Behandlung versucht, die Zähne mit Hilfe einer Zahnspange so zu verschieben, dass sie wieder genug Platz haben. Eine andere Möglichkeit ist auch das seitliche Abschleifen der Zähne, um Platz zu gewinnen. Die Zähne erholen sich durch Polieren und Fluoridieren nach einigen Monaten von der Behandlung. Bei sehr ausgeprägtem Platzmangel kann aber auch eine Zahnentfernung notwendig sein.      

Von:
Online Redaktion
4. September 2022