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Minimal Invasiv

Das sind die Trends in der minimalinvasiven Ästhetik

Credit: Pexels

Dr. med. Sabine Kurzidem ist Fachärztin für Dermatologie und Venerologie bei Skinmed. In dieser Position sieht sie Trends kommen und gehen. eternal beauty hat die Expertin verraten, was die neusten Entwicklungen in der minimalinvasiven Ästhetik sind.  

Credit: Anetta Damm

Trend 1: Frotox

Frotox ist ein Kofferwort aus Botox und Freezing. „Dabei handelt es sich im Vergleich zu Botox um eine ungiftige Methode zur minimal-invasiven Behandlung von Gesichtsfalten“, so die Expertin. Hierbei injiziert man Stickstoff mit kleinen Nadeln unter die Haut an den Nerv, wodurch dieser auf etwa minus 70 Grad Celsius herunterkühlt. Ungiftig ist die Behandlung deshalb, da der Körper selbst Stickstoff enthält. „Wenn die Kälte entweicht, entspannen sich die Nerven, sodass die Falten verschwinden“, weiß Dr. Kurzidem. Als Vorteile von Frotox nennt sie, dass das Ergebnis sofort nach der Behandlung sichtbar ist und im Gegensatz zur Botoxbehandlung natürlicher erscheint. Nebenwirkungen seien abgesehen von kleineren Rötungen und Schwellungen an den Einstichstellen sowie leichten Kopfschmerzen nicht zu erwarten. Allerdings liegt die Wirkdauer mit 2 bis 4 Monaten unter der von Botox und der Effekt sei von dermatologischer Seite aus als fraglich einzustufen. 

Trend 2: Biostimulatoren

„Biostimulatoren wirken ähnlich wie herkömmliche Dermafiller, unterscheiden sich aber von der klassischen Hyaluronsäure dadurch, dass sie die körpereigene Kollagenproduktion auf natürliche Weise stimulieren“, erklärt die Fachärztin, „im Gegensatz zur Hyaluronsäure hat man hierbei häufig nicht den direkten Volumengewinn. Der Effekt tritt erst nach 2 bis 4 Monaten ein, da die Kollagenproduktion durch die injizierten Substanzen – beispielsweise Polymilchsäure oder Calciumhydroxylapatit in verdünnter Form — eine gewissen Zeit für die körpereigene Kollagenstimulation in Anspruch nimmt.“ Dafür aber könne das Ergebnis bis zu 2,5 Jahre anhalten, während herkömmliche Hyaluronsäure nur etwa 6-18 Monate wirkt. Insbesondere zur Behandlung der seitlichen Gesichtspartie wie der Wangen- und Schläfenregion sei das Treatment mit Biostimulatoren beliebt. Daneben „eignet sich Calciumhydroxylapatit auch sehr gut zur Behandlung der unteren Kiefer- und Kinnregion.“

Trend 3: Hybrid-Injectables 

Als Hybrid-Injectables bezeichnet man Filler, welche die positiven Eigenschaften zweier Substanzen miteinander verbinden. Ein Beispiel dafür ist die Kombination aus vernetzter Hyaluronsäure und Calciumhydroxylapatit. Dr. Kurzidem beschreibt die Wirkweise so: „Die Hyaluronsäure führt zu einem sofortigen Volumengewinn, wogegen CaHa ein langanhaltendes und natürliches Lifting erzeugt, indem es die körpereigene Produktion von Kollagen fördert. Auf diese Weise erhält die Haut nicht nur ihre jugendliche Fülle zurück und kleine Knitterfältchen werden geglättet, sondern es kommt auch zu einem langsamen Liftingeffekt.“ Die Behandlung eigne sich besonders für Korrekturen von Kinnlinie und Kinn sowie Konturierungen der seitlichen Gesichtspartie, wie Wangenregion und Schläfen. Sie gilt, so Dr. Kurzidem, mittlerweile sogar schon als bessere Alternative zum Fadenlifting, da hierdurch ein langanhaltender Effekt erreicht werden kann. Zugleich führt sie zur Verbesserung der Hautstruktur und verhilft somit zu einem frischeren Aussehen. 

Trend 4: Double Tite

Diese Behandlung vereint die thermische Kollagenstimulation aus dem Radiofrequenz-Microneedling mit der Wirkung der Meso-Injektionstherapie und läuft folgendermaßen ab: „Man verwendet einen Behandlungskopf mit 13 feinen Nadeln. Während 8 dieser 13 Nadeln im Behandlungskopf die kollagenaktivierende Radiofrequenz-Energie in die Haut abgeben, erfolgt über die anderen 5 Nadeln eine Meso-Injektion mit unvernetzter, das heißt, relativ flüssiger Hyaluronsäure“, so die Dermatologin. Dieser Vorgang soll körpereigene Prozesse stimulieren, welche die Haustruktur- und Qualität verbessern. Die Ergebnisse sollen dann bis zu 3 Monate vollständig anhalten. 

Trend 5: Skinbooster oder Profhilo

Bei diesem Trendeingriff wird leichte Hyaluronsäure ohne Hebekapazität direkt und eher oberflächlich unter die Haut injiziert. „Diese Behandlungen dienen der Feuchtigkeitsversorgung der Haut, geben ihr sozusagen einen „Frischekick“ und wirken im Prinzip wie eine ,Feuchtigkeitscreme von Innen’ – ohne wie künstliches Volumen auszusehen“, erklärt Dr. Kurzidem. Besonders eigne sich die Skinbooster-Behandlung für trockene und dehydrierte Haut, wie etwa nach einem Sommerurlaub. Sie verbessere außerdem zuverlässig kleine Fältchen und führe neben der Besserung der Hautqualität und -elastizität  zu einer Verfeinerung des Hautbildes. „Die Haut erhält dadurch einen besonderen Glow“, betont die Fachärztin. 

Trend 6: Morpheus 8

Bei Morpheus 8 handelt es sich um die Weiterentwicklung des Microneedlings. „Hierfür werden das Deep-Needling für tiefere Hautschichten und die Radiofrequenz-Therapie kombiniert, um die Haut zu verjüngen, zu straffen und zu verfeinern. Ebenso lassen sich mit dieser Methode (Akne-) Narben behandeln und die Sichtbarkeit der Poren reduzieren“, so die Dermatologin. „Morpheus 8 verleiht der Haut einen tollen Glow und sorgt auch dafür, dass sich die Zahl der Fettzellen verringert. Das kann sogenannte Hängebäckchen oder ein ungeliebtes Doppelkinn schmälern.“ Den Ablauf der Behandlung erklärt die Expertin so: „Mit einem speziellen Handstück werden Nadeln bis zu 4mm in die Hautschicht eingebracht. Die Nadelspitzen geben dort einen Wärmeimpuls ab, der bis zu 6mm tief reichen kann. Die so entstehenden ‚Mikrotraumen‘ regen natürliche Regenerationsprozesse an, wodurch sich Kollagen und Elastin in der Haut neu bilden. Die Effekte zeigen sich in einer deutlichen Verbesserung der Hautstruktur und -qualität.“

Von:
Tamara Draisbach
20. April 2023