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Facial Cupping statt Facelifting? Alles zum Schröpfen im Gesicht

Credit: Unsplash

Das Schröpfen im Gesicht, auch bekannt als Facial Cupping, gilt als echter Anti-Aging-Geheimtipp und gehört zu den mitunter größten Beauty-Trends der Stunde. Wie gut der angepriesene Lifting-Effekt des DIY-Treatments wirklich ist, was es bei der Anwendung zu beachten gibt und welche Hauttypen besser darauf verzichten sollten, haben wir eine Dermatologin gefragt.

Für was ist schröpfen gut?

Das traditionelle Naturheilverfahren Schröpfen wird bereits seit Jahrtausenden in verschiedensten Kulturen eingesetzt. Die Anwendung auf dem Rücken soll nicht nur Muskelverspannungen lösen, sondern auch bei Verdauungsstörungen, Bluthochdruck, Kopfschmerzen, ständiger Müdigkeit oder Depressionen helfen.

Doch das ist längst noch nicht alles: Schröpfen kann man nämlich nicht nur auf dem Rücken, sondern auch am Hals und im Gesicht. Was am Trend Facial Cupping dran ist, was es dabei zu beachten gibt und wie groß der Lifting-Effekt wirklich ist, haben wir die Hamburger Dermatologin Dr. med Susanne Steinkraus gefragt.

5 Tipps fürs Facial Cupping

Was gibt es beim Schröpfen im Gesicht zu beachten? Das sind die 5 wichtigsten Tipps, die Sie vor der Anwendung kennen sollten:

  1. Beim Facial Cupping ist Fingerspitzengefühl gefragt: Am besten Sie führen die Bewegungen mit der Schröpfglocke gezielt und langsam über Gesicht und Hals in Richtung des Lymphflusses aus.
  2. Achten Sie darauf die richtige Cup-Größe zu verwenden, die auch wirklich für die Anwendung im Gesicht vorgesehen ist.
  3. Am besten funktioniert das Treatment mit Unterstützung der richtigen Pflegeprodukte, wie Seren oder milden Reinigern.
  4. Nach jeder Behandlung müssen die Cups unbedingt sorgfältig gereinigt werden, um Hautirritationen zu vermeiden.
  5. Menschen mit entzündeter Haut sollten unter allen Umständen vom Facial Cupping absehen. Wenn Sie sehr sensible Haut haben, sollten Sie das Schröpfen vorher an einer anderen Körperstelle testen. Nur wenn hier keine Hämatome auftreten, können Sie mit der Anwendung im Gesicht loslegen.

Was bringt Facial Cupping?

Welchen Effekt hat Facial Cupping auf die Haut? „Durch das Ansaugen der Cups wird ein Unterdruck erzeugt, der die Durchblutung anregt und die Haut frischer aussehen lässt. Außerdem soll durch das Schröpfen die Kollagenproduktion angeregt werden. So soll das Treatment langfristig für straffere Haut sorgen“, erklärt Dr. med Susanne Steinkraus. Bislang gebe es jedoch keine Studien, die diese Effekte belegen.

Wie gut ist der oft angepriesene Lifting-Effekt wirklich? Bei regelmäßiger Anwendung – idealerweise zwei- bis dreimal pro Woche – könne es durchaus einen milden Effekt geben, bestätigt unsere Expertin. Dieser sei jedoch weniger mit dem eines echten Liftings, sondern eher mit dem von Face Yoga oder einer Lymphdrainage vergleichbar. Schröpfen im Gesicht wirkt also eher abschwellend und konturierend als straffend.

Kann Facial Cupping gefährlich sein?

„Bei fachgerechter Anwendung ist Facial Cupping unbedenklich“, meint Dr. Steinkraus. Es gibt jedoch durchaus einige Risiken: „Bei akuten Entzündungen wie Akne, Rosazea oder Herpes sollte man beispielsweise unbedingt von dem Treatment absehen, da die Keime sonst im gesamten Gesicht verteilt werden. Eine weitere Gefahr ist ein zu starkes Vakuum, das winzige Einblutungen verursachen kann“, so die Dermatologin. Insbesondere bei empfindlichen Hautpartien, zum Beispiel rund um die Augen, sei außerdem besondere Vorsicht geboten.

Von:
Nils Doose
3. März 2022