Ästhetische Eingriffe im Ausland: Darauf sollten Sie achten

Glückliche Patient:innen auf der einen, Berichte von Horror-Operationen im Ausland auf der anderen Seite. Es gibt sowohl positive als auch negative Erfahrungen, welche Menschen erleben, die sich für einen Eingriff in einem anderen Land entscheiden. Denn überall gibt es kompetente wie unqualifizierte Chirurg:innen. eternal Beauty erklärt, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten, um negative Auswirkungen zu vermeiden.

Was macht Schönheits-Operationen im Ausland so beliebt?

Ästhetische Eingriffe sind oft mit hohen Kosten verbunden. In Deutschland legt eine Gebührenordnung für Ärzte (GoÄ) fest, wie hoch diese sein müssen. Zudem fallen 19 Prozent Mehrwertsteuer auf den Preis an. In anderen Ländern, wie etwa der Türkei, Tschechien oder Polen sind Ästhetische Eingriffe dagegen meist um ein Vielfaches günstiger. Zugleich haben sich die Werbungsmöglichkeiten durch das Internet, insbesondere die sozialen Medien, erheblich verbessert. Das macht es ausländischen Anbieter:innen leichter, Patient:innen aus anderen Ländern zu gewinnen.

Das sind Nachteile von Eingriffen im Ausland

Sprachbarriere

Jeder Operation sollte ein ausführliches Beratungsgespräch vorausgehen, in dem die Patient:innen über die Möglichkeiten des Eingriffs, Risiken und Gefahren und die Nachsorge aufgeklärt wird. Auch eine genaue Anamnese ist wichtig, um Komplikationen zu vermeiden. Das kann schwierig werden, wenn Arzt/Ärzt:in und Patient:in nicht die gleiche Sprache sprechen. Hier sollte zumindest ein/e Übersetzer:in mit anwesend sein, damit Sie die Sprachbarriere überwinden können. In jedem Fall sollte das Vorgespräch mindestens 30 Minuten dauern und persönlich stattfinden, alles andere (etwa per Videocall oder WhatsApp) ist unseriös.

Begrenzte Aufenthaltsdauer

Je nachdem, wie umfassend die Operation ist, folgt darauf eine gewisse Schonzeit sowie die Nachuntersuchung oder das Fädenziehen. Ebenso besteht nach einer OP immer auch ein Risiko für nachträgliche Komplikationen. Wer für einen Eingriff ins Ausland reist, sollte auch die Zeit danach in die Planung miteinbeziehen und wissen, wer im Notfall der richtige Ansprechpartner ist.

Schutz im Schadensfall

Bei einer Operation im Ausland gilt das Recht des entsprechenden Landes. Entsprechend kompliziert kann es werden, Ansprüche geltend zu machen. Auch die Krankenkasse in Deutschland kommt nicht für Schäden auf, die infolge eines Eingriffs im Ausland entstanden sind. an sollte deshalb schon vor dem Eingriff einen privaten Behandlungsvertrag mit Arzt/Ärzt:in oder Klink aushandeln, in dem die Haftung im Schadensfall festgehalten wird.

Warnzeichen erkennen

• Ungültige oder fehlende Zertifizierungen und Lizenzen: Wenn die Klinik oder der/die behandelnde Arzt/Ärzt:in nicht über die erforderlichen medizinischen Zertifizierungen und Lizenzen verfügt, ist dies ein ernstes Warnzeichen. Dies kann auf mangelnde Qualifikation oder rechtliche Probleme hinweisen. Die DGÄPC rät darauf zu achten, dass ein Chirurg/eine Chirurg:in in jedem Fall einen Facharzttitel für Plastische und Ästhetische Chirurgie erworben haben sollte, übrigens auch in Deutschland.
• Schlechte Patientenbewertungen und Erfahrungen: Wenn Sie bei Ihrer Recherche auf zahlreiche negative Bewertungen, Beschwerden oder Berichte von unzufriedenen Patienten stoßen, sollten Sie diese Klinik meiden. Seien Sie unbedingt gründlich bei Ihrer Recherche.
• Reine Barzahlung: Wenn der Arzt/die Ärzt:in das Geld für die Behandlung in bar verlangt, sollten Sie hellhörig werden. Das ist unüblich und deutet auf ein unseriöses Vorgehen hin.
• Mangelnde Transparenz und Vorher-Nachher-Bilder: Eine seriöse Klinik sollte transparent sein und Ihnen Vorher-Nachher-Bilder von früheren Patienten zur Verfügung stellen. Wenn solche Referenzen fehlen oder wenn Sie Zweifel an der Echtheit der Bilder haben, sollten Sie vorsichtig sein.
• Unrealistische Versprechungen: Seien Sie skeptisch gegenüber Kliniken, die unrealistische Versprechungen machen. Ein/e seriöse/r Chirurg:in wird Ihnen immer realistische Erwartungen für den Eingriff mitteilen und keine übertriebenen Ergebnisse versprechen.
• Unhygienische Bedingungen: Bei einem Besuch der Klinik sollten Sie auf die Sauberkeit und Hygiene achten. Schmutzige oder unhygienische Bedingungen stellen gesundheitliche Risiken dar und deuten auf Nachlässigkeit.
• Druck zur schnellen Entscheidung: Ein/e seriöse/r Arzt/Ärztin oder eine seriöse Klinik wird Ihnen ausreichend Zeit geben, um Ihre Entscheidung zu treffen. Wenn Sie unter Druck gesetzt werden, sich schnell für einen Eingriff zu entscheiden, sollten Sie misstrauisch sein.
• Mangelnde Nachsorge: Die Nachsorge nach einem ästhetischen Eingriff ist entscheidend. Wenn die Klinik keine klaren Pläne für die Nachsorge und die Verwaltung von Komplikationen hat, ist das ein Alarmzeichen.
• Keine schriftliche Vereinbarung: Ein detaillierter schriftlicher Behandlungsvertrag sollte vorhanden sein, der alle Kosten, Vereinbarungen und Erwartungen klar festlegt. Wenn dies fehlt oder unvollständig ist, sollten Sie vorsichtig sein.
• Schlechtes Bauchgefühl: Wenn Sie während des gesamten Prozesses ein ungutes Gefühl haben und kein Vertrauen fassen können, ist es besser, sich nach einer anderen Option umzusehen.

Wo kann ich qualifizierte Ärzt:innen finden?

Bei der Suche nach zuverlässigen und professionellen Ärzt:innen im Ausland können Sie bei der ISAPS, der International Society of Aesthetic Plastic Surgery nachforschen.