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Ästhetische Chirurgie

Für immer jung mit minimalinvasiven Treatments oder chirurgischen Eingriffen?

Credit: PR

Halten minimalinvasive Treatments bzw. chirurgische Eingriffe, was sie versprechen? Oder ist auch hier ein „Verfallsdatum“ zu beachten? REGINA STAHL sprach darüber mit Dr. Caroline Kim, Fachärztin für plastische und ästhetische Chirurgie in München.

Ab welchem Hautzustand darf man darüber nachdenken, etwas verändern zu lassen?

Gerade im Gesicht bevorzugt man heute einen natürlichen Look. Der lässt sich am besten erreichen, wenn nur kleine, aber raffinierte Korrekturen vorgenommen werden. Das heißt, die Patientinnen wollen ausgeruht und frisch aussehen wie nach einer Kur – auf keinen Fall gestrafft oder gar verändert. Bei ersten Fältchen und Linien empfehle ich daher Unterspritzungen mit Hyaluronsäure oder Botox. Ist bereits ein deutlicher Hautüberschuss erkennbar, würde das für einen operativen Eingriff sprechen.

Wie lange ist der Erfolg sichtbar?

Unterspritzungen wirken generell sechs Monate bis zu einem Jahr. Allerdings sind bei regelmäßiger Behandlung nur noch Auffrischungen erforderlich. Es kommt sogar zu einer nachhaltigen Verbesserung des Hautbildes, da die Injektion die körpereigene Kollagensynthese anregt. Der Effekt einer Operation hält 10 bis 15 Jahre – in vielen Fällen ein Leben lang.

Darf ein operativer Eingriff denn überhaupt wiederholt werden?

Das ist in den meisten Fällen kein Problem. Kritisch ist nur die Unterlidstraffung: Hier kann es durch wiederholte Schwächung des Orbicularismuskels zum einem Triefauge (Ektropium) oder zumindest zu einer Fehlposition kommen. Um dieses Risiko zu vermeiden, sind schonende OP-Techniken mit Erhalten der Muskulatur sinnvoll. Zusätzlich empfehle ich, vorab die Elastizität des Unterlids zu untersuchen.

Welche Eingriffe im Gesicht können sich im Laufe der Zeit negativ verändern?

Das durch Social Media gehypte Buccal Fat Pad Removal (Entfernung von Fettgewebe aus den Wangen per Zugang durch die innere Wangenschleimhaut) kann bereits nach einigen Jahren zu  ausgehöhlten, sogar faltigen Wangen führen. Das liegt daran, dass in dieser Region sowieso Fett, Muskel- und auch Knochensubstanz schwinden. Durch die Operation erzielt man eventuell einen kurzfristigen Model-Look à la Bella Hadid, greift aber dem natürlichen Alterungsprozess vor.

Eine weitere OP, die später zu Problemen führen kann, ist eine zu aggressiv durchgeführte Ober- bzw. Unterlidstraffung mit ausgiebiger Fettresektion. Auch hier kann es zu einem ausgehöhlten Look kommen bzw. zu einer Fehlposition des Unterlids.

Eine nicht-chirurgische Maßnahme, die nach einiger Zeit oft nicht mehr so gut aussieht, ist die Injektion von Fillern in die Tränenrinne, um Augenringe zu beseitigen. Hier bilden sich nicht selten chronische, bläulich schimmernde Schwellungen, die im schlimmsten Fall jahrelang anhalten können. Besser ist hier die Injektion der Hyaluronsäure etwas weiter unten, also im Wangenbereich. Oder – noch besser – eine Unterspritzung mit Nanofett, d.h. verflüssigten Eigenfettpartikeln, am Übergang von Wange zu Unterlid. Das Fett regeneriert auch das Hautbild und kann Schatten aufhellen.

Bei welchem Erscheinungsbild der Haut kapitulieren Sie?

Liegen extrem viele Knitterfältchen vor, vor allem im Wangenbereich, um den Mund oder am Kinn, sage ich ganz offen, dass man das nicht unauffällig wegoperieren kann. In solchen Fällen arbeite ich gern mit Dermatologen zusammen, die durch Laser eine mittelfristige Unterstützung erreichen können. Gute Ergebnisse erziele ich auch mit dem Fett-Transfer. Ich empfehle außerdem, die Vorzüge zu betonen. Zum Beispiel eine tiefe Zornesfalte zu beseitigen, um ein harmonischeres Gesamtbild zu erreichen. Denn um gut auszusehen, muss man nicht ganz glatt sein.

Von:
Online Redaktion
13. August 2022